Bürgerbeteiligung großer Erfolg
Mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger wurden als Experten in der Stadtentwicklung gehört
Am 15.11.2022 fand in Burghausen die öffentliche Bürgerbeteiligung der Stadt Burghausen in Kooperation mit dem Planungsbüro „Bauchplan“ aus München statt. „Burghausen findet NEUstadt“ war die Überschrift. Es wurden die ersten Pläne für die Innenstadtentwicklung vorgestellt, die der Burghauser Stadtrat so vorberaten und auf den Weg gebracht hat.
Diese Pläne beziehen sich auf die Neugestaltung der Marktler Straße, von Teilen der Robert-Koch-Straße sowie die Badhöringer Straße. Ganz konkret wurden in den Plänen wichtige Stadträume ausgespart, die die Bürgerschaft mitentwickeln soll.
- Marktler Straße als Klimaboulevard
- Neuer Berliner Platz am Stadteingang
- Radl-Brücke über die Marktler Straße
- Aufwertung der Robert-Koch-Straße
- Bahnhof als Mobilitätsdrehkreuz
Erster Bürgermeister Florian Schneider zeigte sich begeistert, dass mehr als 200 Bürgerinnen und Bürger anwesend waren, um sich für ihre Heimatstadt einzusetzen. Planer Florian Otto, der die Moderation übernommen hatte, arbeitete die Grundideen heraus, die die Stadtverwaltung und damit das Stadtoberhaupt mit der Neugestaltung der Innenstadt erreichen möchte:
Mehr Grünflächen zur Kühlung der Innenstadt, um in der Klimakrise mehr Feuchtigkeit im Stadtzentrum zu speichern, weniger Individualverkehr sowie deutlich weniger Lkw-Verkehr im Bereich der Marktler Straße, barrierefreie Parkplätze (mehr Aufzüge) sollen in ausreichender Zahl unterirdisch ausgebaut werden und sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger soll mehr Raum für die sichere Fortbewegung geschaffen werden. All das soll zu mehr Aufenthaltsqualität führen für die Menschen in der Stadt und zwar jeden Alters.
In drei Gruppen haben sich Bürgerinnen und Bürger zusammen mit Experten des Planungsbüros Gedanken für die Verbesserung auf den sog. Multifunktionsflächen gemacht. Herausgekommen sind zum Teil sehr konkrete Wünsche wie etwa mehr Sitzmöglichkeiten, mehr öffentliche Trinkwasserbrunnen sowie Toiletten, viel mehr Bäume, auch Obstbäume mitten in der Stadt, die Robert-Koch-Straße soll teilweise Einbahnstraße werden, verlegen von Ladezonen, um Lärmbelästigung zu reduzieren, breitere Radwege, Radfahrer und Fußgänger nicht in Konkurrenz und vieles mehr. Die Vorschläge wurden als Stimmungsbild vorgetragen, aufgenommen und dokumentiert.
Die Wünsche und Ideen aus der Bürgerschaft fließen nun konkret in die weiteren Planungen ein, die in der Januarsitzung 2023 im Burghauser Stadtrat präsentiert werden sollen.
Grundsätzlich ist wichtig zu betonen, dass sich die Planungen noch in einer sehr frühen Phase befinden. Mit Baubeginn kann hier frühestens Ende 2024 gerechnet werden. Auch das Thema Fernwärme soll hier eine Rolle spielen. „Wenn wir die Innenstadt schon so massiv neu planen, dann müssen wir auch das Thema Energieversorgung neudenken und vor allem mitdenken. Es geht darum wie Burghausen in den nächsten 50 oder sogar 60 Jahren aussehen wird. Das muss durchdacht sein und benötigt Zeit“, so Bürgermeister Florian Schneider.
Etwas konkreter sind bereits die Pläne der VR-Bank, die einen Teil des Salzachareals erworben hat und eine Immobilie mit einem Lebensmittelgeschäft, einem Drogeriemarkt sowie Wohnungen errichten wird.
„Ich wünsche mir, dass Burghausen mit der Neugestaltung der Innenstadt wieder die Stadt ist, die wir uns alle wünschen: einen Schritt voraus, modern und zukunftsfähig“, so das Stadtoberhaupt. – köx