Pflanzaktion im Botanischen Garten
Im Botanischen Garten in Burghausen wachsen seit kurzem zwei Mammutbäume, die die gemeinnützige Unternehmergesellschaft „Water Science Policy“ der Stadt überreicht hat. In diesem Rahmen spendet Burghausen 1.200 Euro für ein Dokumentarfilmprojekt in Mexiko
Burghausen. Der Botanische Garten Burghausens ist um eine Attraktion reicher: Vor wenigen Tagen pflanzte Burghausens Erster Bürgermeister Florian Schneider gemeinsam mit Gunter Strebel, Umweltreferent der Stadt, Christian Fischer, Wasserwirtschaftler und Berater für die Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank sowie Dr. Verónica Relaño, Regisseurin und Wissenschaftlerin, dort zwei Mammutbäume.
Gespendet hat die Bäume die gemeinnützige Unternehmergesellschaft „Water Science Policy“ (WSP), die Wasserwirtschaftler Fischer gemeinsam mit Kommilitonen im Anschluss an ihr Studium an der Universität Oxford ins Leben gerufen hat. Die Stadt Burghausen hatte der WSP eine finanzielle Unterstützung von 1.200 Euro für ein Dokumentarfilmprojekt in Mexiko zugesagt. Die Mammutbäume hatte Dr. Verónica Relaño, Burghauser Bürgerin und ehrenamtliche Mitarbeiterin bei WSP, der Stadt am 1. April im Rahmen des Filmabend Festivals „Perspektiven zu integrierter Wasserwirtschaft“ im Ankerkino überreicht.
Die WSP verfolgt das Ziel, das Recht der Menschen auf Zugang zu sauberem Wasser zu unterstützen. Darüber hinaus leistet die Gesellschaft einen aktiven Beitrag zu nachhaltiger Entwicklungs-zusammenarbeit, indem sie einen fairen und offenen Zugang zu Wissen und Information rund um eine weltweite nachhaltige Entwicklung bereitstellt. Dafür führt die WSP beispielsweise Fotowettbewerbe durch, veröffentlicht mehrsprachige Bücher und Zeitungen, kreiert Ausstellungen und dreht Dokumentarfilme. In bis zu zehn Sprachen veröffentlicht die Gesellschaft wöchentlich aktuelle Artikel, Fotogeschichten und Berichte auf www.watersciencepolicy.com. Auch mit Ausstellungen, Arbeit mit Schulen, Diskussionsrunden und Filmabenden will die WSP Informationen über die Notwendigkeit nachhaltiger Entwicklungen verbreiten.
In Argentinien beispielsweise drehten Dr. Verónica Relaño und andere Freiwillige für die WSP einen Dokumentarfilm mit nachhaltigen Folgen: Der größte Arbeitgeber einer Stadt, ein Erzeuger von Natriumkarbonat erzeugt, lässt sein Abwasser nicht mehr in ein offenes Rückhaltebecken abfließen, das besonders bei zu starkem Regen oder Sturm überläuft und ins Meer fließt.
Die Spende der Stadt Burghausen steckt WSP im Sommer 2023 in ein ähnliches Projekt im Nationalpark Isla de Espiritu Santo in Mexiko. „Viel Tourismus und zu wenige Vorschriften haben zur Folge, dass sich endemische Arten und einzigartige Riffe langsam zurückziehen“, erklärt Verónica Relaño. Das geplante WSP-Projekt soll die ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen vor Ort sowie lokale Lösungsansätze aufzeigen. „Eine breite Beteiligung an der Überarbeitung des Bewirtschaftungsplanes für den Nationalpark ist die Grundlage für eine nachhaltigere Nutzung der natürlichen Ressourcen vor Ort“, erklärt Christian Fischer weiter.
Burghausens Umweltreferent Gunter Strebel weist daraufhin, „dass auch bei uns die Grundwasserstände sinken, die Flüsse und Seen niedrige Pegelstände zeigen und sich mit steigenden Wassertemperaturen die Flora und Fauna verändern“. Weil Wasser ein knappes Gut werde, treibe die Stadt Burghausen zusammen mit der Landwirtschaft und dem Lehrstuhl für ökologischen Landbau und Pflanzenbausysteme von Prof. Dr. Kurt-Jürgen Hülsbergen den Aufbau von Humus und das Starkregenmanagement voran.
Ester Bürgermeister Florian Schneider begrüßt das Engagement der WSP: „Es ist wichtig, Zeichen zu setzen und die Möglichkeiten, nachhaltig zu agieren, wieder und wieder publik zu machen“. Für die Stadt sei es selbstverständlich, Initiativen wie diese zu unterstützen.