Die Riesenkippe steht jetzt in Mühldorf
In Mühldorf steht die Riesenkippe für vier Wochen auf der Wiese vor dem Finanzamt – Neue Gestaltung der Kehrmaschinen vorgestellt
Burghausen. Prominent und schon von Weitem sichtbar steht die Riesenkippe seit Donnerstag, 22. Juni 2023, auf der Wiese vor dem Finanzamt in Mühldorf. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zum Nagelschmiedturm und somit zum Stadtplatz. Das viereinhalb Meter lange Kippen-Modell soll über den umweltschädlichen Kippenmüll aufklären und Raucherinnen und Raucher dazu anregen, ihre Kippen nicht einfach auf den Boden zu werfen, sondern richtig zu entsorgen.
Schon von Beginn des #burghausenkippenfrei-Projekts an hatte Sabine Bachmeier, Sozialreferentin und Leiterin der Aktion, erklärt, dass die Riesenkippe gerne von anderen Gemeinden ausgeliehen werden darf. Das ließ sich die Plogging-Gruppe Mühldorf nicht zweimal sagen und tat schon bald darauf ihr Interesse an der Riesenkippe kund. Auch Michael Hetzl, Erster Bürgermeister von Mühldorf, war von dem Projekt überzeugt und so stand dem Umzug nichts mehr im Weg.
Das THW Mühldorf wurde organisiert, um die Kippe vom Wacker Belegschaftshaus, ihrem letzten Standort, nach Mühldorf zu bringen. Bei Wacker hatte sich eine kleine Gruppe versammelt, um der Kippe „Auf Wiedersehen“ zu sagen, unter anderem Sabine Bachmeier, Umweltreferent Gunter Strebel und Sarah Freudlsperger, Leiterin des Umweltamts.
Bei dieser Gelegenheit konnten alle Anwesenden auch noch die neu gestaltete Straßenkehrmaschine bestaunen. Diese fährt seit letzter Woche mit dem #burghausenkippenfrei-Logo durch die Stadt. „Zum Schutz unseres Wassers sammle ich Ihre Kippe auf!“ steht beispielsweise auf dem Banner des Fahrzeugs. Denn eine einzelne weggeworfene Zigarette kann mehr als 40 Liter Wasser verseuchen.
In Mühldorf angekommen, wurde die Riesenkippe von Zweitem Bürgermeister Norbert Stranzinger offiziell an die Mühldorfer übergeben: „Herzlichen Dank an alle Beteiligten. Umweltschutz ist ein wichtiges Thema für uns alle und die Kippe setzt ein Zeichen dafür. Mit dem Projekt sieht man außerdem, wie gut die Zusammenarbeit zwischen Mühldorf und Burghausen ist.“
Roland Scherer, Vorsitzender der Plogging-Gruppe Mühldorf, ist auf jeden Fall mächtig stolz darauf, dass die Kippe jetzt für einige Wochen in Mühldorf steht: „Die Mühe und der Einsatz waren es Wert. Wir hoffen, dass damit in Zukunft weniger Kippen am Boden liegen.“ Wie viele Zigarettenstummel er und sein Team in letzter Zeit gesammelt haben, zeigen die Säcke und Eimer voller Kippen, die sie zur Anschauung mitgebracht hatten. „Die alle haben wir an einem einzigen Tag gesammelt und wir hätten noch viel mehr aufsammeln können“, sagte Scherer und hält einen großen Eimer voller Kippenabfall hoch.
Dass der Kippenmüll ein Problem für die Umwelt ist, zeigt sich, wenn man bedenkt, wie viele Zigaretten einfach auf den Boden oder in die Natur landen. Eine Zigarette enthält bis zu 4.000 schädliche Stoffe wie Arsen oder Blei. Außerdem dauert es sehr lange bis eine Kippe komplett abgebaut ist: etwa 15 Jahre im Süßwasser und sogar 400 Jahre im Meer. Deswegen hat es sich die #burghausenkippenfrei-Aktionsgruppe zur Aufgabe gemacht, über den schädlichen Kippenabfall aufzuklären, damit in Zukunft hoffentlich weniger Zigarettenstummel auf dem Boden liegen.
Fotos:
Die Riesenkippe steht nun vier Wochen am Mühldorfer Katharinenplatz vor der Einfahrt zum Stadtplatz. Vordere Reihe von links nach rechts: Zweiter Bürgermeister Norbert Stranzinger, Michael Hetzl, Erster Bürgermeister Mühldorf, Birgit Weichselgartner, Stadtbaumeisterin Mühldorf, Roland Scherer, Vorsitzender der Plogging-Gruppe Mühldorf, Sabine Scherer und Sarah Freudlsperger (dritte von rechts) mit weiteren Mitgliedern der Plogging-Gruppe.
Fotocredit: Stadt Burghausen/ebh