Nach einem starken Gewitter oder Sturm ist der städtische Bauhof gefragt – Straßen und Wege gehören freigeräumt und Bäume kontrolliert
„Es gibt keine Uhrzeit, zu der wir noch nicht unterwegs waren“, berichtet Sven Drechsel, Straßenwärter beim städtischen Bauhof. Zusammen mit seinen Kollegen kümmert er sich darum, dass die Straßen, Wege, Spielplätze und öffentlichen Plätze im Stadtgebiet immer sicher und sauber sind. Ein wichtiger Job, vor allem wenn es gewittert oder stürmt. Dann kann es durchaus vorkommen, dass die Bauhof-Mitarbeiter bis weit in die Nacht unterwegs sind und der Feuerwehr helfen oder schon sehr früh am Morgen ihre Runden durch die Stadt fahren, um die Schäden so schnell wie möglich zu beseitigen.
Baumkontrolleure als Erste unterwegs
Denn es gibt viel zu tun für den Bauhof nach einem Unwetter. Gleich am Morgen rücken die Baumkontrolleure der Stadtgärtnerei aus und schauen nach, welche der über 5000 städtischen Bäume beschädigt oder sogar umgefallen sind. Dabei wird zuerst bei den Kindergärten und Schulen sowie bei den 26 Spielplätzen kontrolliert, danach das komplette Straßen- und Wegenetz. „Man kennt ja seine Stadt und die Bäume, denen ein Unwetter mehr schaden kann. Da sammelt man mit den Jahren einfach viel Erfahrung und weiß, wo man ganz genau hinschauen muss“, erklärt Markus Kammerbauer, stellvertretender Leiter der Stadtgärtnerei.
„Ich bin meist als Erster unterwegs nach einem Sturm und schaue mir alle Bäume an, ob es zum Beispiel herabhängende Äste gibt oder Entwurzlungen. Und zusammen mit den anderen Stadtgärtnern räumen wir möglichst schnell das Gröbste zur Seite, damit die Kehrmaschine durchkommt“, schildert Daniel Schmidt, einer der städtischen Baumkontrolleure, seinen Arbeitsablauf nach einem Sturm.
Die Kollegen des Bauhofs machen sich nur kurz nach den Stadtgärtnern mit den beiden Kehrmaschinen auf den Weg. Weil Radfahren auf rutschigen Wegen und über abgebrochene Äste wesentlich gefährlicher ist, als nach einem Sturm mit dem Auto unterwegs zu sein, werden die Radwege mit erster Priorität behandelt. Erst dann können auch die Straßen gekehrt werden. Insgesamt müssen dabei fast 40 km Fuß- und Radwege sowie 95 km Straßen abgefahren und bei Bedarf freigeräumt werden.
Dazu kommen noch weitere Aufgaben, wie das Kontrollieren von Unterführungen, ob diese mit Wasser vollgelaufen sind, oder überlaufender Gullis bis hin zu beschädigten Straßenbeschilderungen. Und ein zusätzlicher Trupp an Gärtnern und Straßenwärtern fährt das Stadtgebiet ab, um nach Schäden Aussicht zu halten, die zuvor übersehen worden sein könnten.
Die Hauptaufgabe eines Bauhofs: Das Kontrollieren und Sichern der Straßen und Wege
„Das schaut dann manchmal so aus, als würden die Kollegen vom Bauhof nur rumstehen oder gemütlich durch die Gegend fahren, aber eigentlich gehen sie da der Hauptaufgabe eines Bauhofs nach: dem Kontrollieren des Straßen- und Wegenetzes, damit alle sicher unterwegs sein können“, sagt Bauhofleiter Peter Schweikl.
Sämtliche Kontrollen finden allerdings nicht nur nach Unwettern statt. Alle Spielplätze müssen zum Beispiel von extra zu Spielplatzkontrolleuren weitergebildeten Mitarbeitern jede Woche überprüft werden. Und das komplette Straßen- und Wegenetz wird regelmäßig und nach Bedarf abgefahren. Auch der Baumkontrolleur untersucht die Stadtbäume immer wieder.
Bei den Rundfahrten festgestellte Schäden werden gleich vor Ort mit einen Tablet in ein System eingetragen. So behalten alle den Überblick und auch das Tiefbauamt bei Straßenschäden und das Umweltamt bei Baumschäden ist so immer informiert. Viele der Schäden kann der Bauhof selbst reparieren. Zum Beispiel umgefallene Straßenschilder, kleine Risse im Teer oder lockere Griffe auf einem Spielplatz. Größere Aufgaben werden an externe Firmen vergeben.
Nach einer Naturkatastrophe wie der Windhose letzte Woche, gibt es natürlich extra viel zu tun. Darüber wird aber in einem eigenen Artikel genauer berichtet.