Weinbergführung bei schönstem Wetter – Weinverkostung zum 20-jährigen Jubiläum des Weinbergs
Die Sonne hat sich nach den Regentagen extra angestrengt: Die Burganlage und der darunterliegende Weinberg erstrahlten im Abendlicht. Schöner als an diesem Mittwochabend, den 30. August 2023, kann es am Wöhrsee kaum sein, als sich etwa 70 Interessierte für die Führung über den Weinberg eingefunden hatten. Im Anschluss an die Führung ging es für alle, die den Burghauser Wein probieren wollten, in den Biergarten der Minigolfanlage nebenan.
Die etwa 20 ehrenamtlichen Burghauser Weinbauern rund um Curt Pfeifenthaler hatten eingeladen, um das 20-jährige Bestehen des Weinbergs am Fuß der weltlängsten Burg zu feiern. Der Weinberg entstand im Rahmen der Landesgartenschau 2004. Ein Jahr zuvor brachten Freunde aus der slowenischen Partnerstadt Ptuj die ersten Rebstöcke mit. 2006 konnte der erste Wein hergestellt werden, damals waren es 52 Flaschen. Inzwischen kommen jährlich zwischen 300 bis 500 Liter zusammen.
Damit jedes Jahr wieder viele Weintrauben geerntet werden können, haben die Weinbauern fast das ganze Jahr über zu tun. Im Frühling gehören die Weinstöcke geschnitten, im Sommer müssen die Pflanzen immer wieder ausgegeizt werden, damit nicht zu viele Triebe und Blätter die Energie verbrauchen, die die Pflanzen in das Wachstum der Trauben stecken sollen. Im Herbst gilt es, die Trauben mit Netzen vor den Vögeln zu schützen. Je nachdem wie feucht und sonnig der Sommer war, wird der Wein dann zwischen Anfang und Ende Oktober geerntet und zu einem Winzer nach Franken gebracht.
Gerne hätte Pfeifenthaler das Ausgeizen gezeigt, die anderen Weinbauern haben ihm aber kein Blatt mehr übriggelassen. „Ich muss die Weinbauern loben. Sie haben den Weinberg zum Jubiläum schön herausgeputzt, da kann ich ja gar nichts mehr vorführen“, stellte Pfeifenthaler fest.
„Der Weinberg ist eine der nachhaltigsten Aktionen der Landesgartenschau. Die Weinbauern leisten seit 20 Jahren eine super Arbeit. Und es freut mich, dass so viele Interessierte gekommen sind“, sagte Zweiter Bürgermeister Norbert Stranzinger am Ende der Führung bevor es in den Biergarten nebenan ging. Dort bekam jeder Besucher ein Glas des Burghauser Weins, aus dem Jahrgang 2021, zum Probieren. Normalerweise kann der Wein nur bei sehr besonderen Anlässen probiert werden und es gibt ihn auch nicht zu kaufen, da es kein gewerblicher Anbau ist. Gemütlich ließen die Besucher den Abend ausklingen und stellten den Weinbauern noch viele Fragen, die diese gerne und mit Begeisterung beantworteten.
