Anna Wimmer, Mitarbeiterin im Sozialamt, hat immer ein offenes Ohr © Stadt Burghausen/ebh

Anna Wimmer, Mitarbeiterin im Sozialamt, hat immer ein offenes Ohr © Stadt Burghausen/ebh


Anna Wimmer arbeitet seit 15 Jahren im Burghauser Sozialamt – Auf Menschen eingehen ist wesentlicher Bestandteil ihres Berufs

Ein dicker Ordner liegt auf dem Schreibtisch. Anna Wimmer blättert darin, um zu sehen, ob alle wichtigen Dokumente da sind. Ihr gegenüber sitzt eine Kundin, die erfahren will, wann sie in Rente gehen kann und wie viel Rente ihr zusteht. Zum Glück war die Frau sehr gewissenhaft und hat alle wichtigen Dokumente, wie den Versicherungsverlauf oder Immatrikulationsbescheinigungen, gut aufgehoben. Mit einem kurzen Blick in ihr Computersystem sieht Anna Wimmer nach, ob alle Kinder schon in das Sozialversicherungssystem eingetragen sind. Da alle Angaben vollständig sind, ist der Beratungstermin schnell vorbei und die Kundin sollte später keine Probleme bei ihrem Rentenantrag haben. Das ist allerdings nicht immer der Fall.

Anna Wimmer arbeitet seit 15 Jahren im Sozialamt der Stadt Burghausen. Damals zog die gebürtige Wasserburgerin der Familie wegen nach Burghausen und suchte einen Job. Im Sozialamt der Stadt wurde sie fündig. Rentenberatungen zählen seitdem zu ihren Hauptaufgaben. „Es gibt vieles zu beachten. Die vielen Fachbegriffe sind für Laien oft schwierig zu verstehen“, erklärt sie. Damit der Versicherungsverlauf klar ist, braucht es oft eine sogenannte Kontenklärung. Wenn die Dokumente unvollständig sind oder wichtige Angaben fehlen, kann der Beratungstermin auch gerne mal zwei Stunden dauern.

“Wir versuchen jedem so gut es geht zu helfen”

Neben den Rentenberatungen unterstützt die gelernte Sozialversicherungsangestellte Burghauser Bürgerinnen und Bürger, die Hilfe brauchen, um einen Antrag auf Sozialhilfe oder Wohngeld zu stellen. Mit dem Bürgersozialfonds und der Weihnachtsbeihilfe hat die Stadt Burghausen zwei Möglichkeiten geschaffen, mit denen sie Burghauser in finanziellen Notlagen unterstützt. Auch diese Anträge laufen über das Sozialamt und werden von Anna Wimmer oder ihrer Vorgesetzten Elisabeth Rummert bearbeitet.

„Die Leute kommen aber mit allen möglichen Anliegen zu uns. Oft müssen wir dann selbst erst nach Lösungen suchen oder wir verweisen sie weiter, zum Beispiel an das Jobcenter oder die Bürgerinsel“, sagt Anna Wimmer. „Aber wir schicken niemanden einfach weg, sondern versuchen, jedem so gut es geht zu helfen.“

Diese Arbeit mit den unterschiedlichsten Menschen gefällt Anna Wimmer besonders gut: „Oft sind die Kunden ganz aufgelöst, weil sie in einer schwierigen Lage sind. Es ist dann immer wieder schön, diesen Leuten helfen zu können. Am schönsten ist es aber, wenn wir es schaffen, dass der Kunde dann sogar mehr finanzielle Unterstützung bekommt, als er eigentlich erwartet hat.“

Stets auf dem Laufenden 

Um bei allen Belangen immer auf Höhe der Zeit zu bleiben, fahren Anna Wimmer und Elisabeth Rummert regelmäßig auf Fortbildungen, oft auch mehrere Tage am Stück in festen Arbeitskreisen. „Es ist wichtig auf dem Laufenden zu bleiben, denn Gesetze ändern sich regelmäßig und das müssen wir wissen, damit wir unsere Kunden weiter kompetent beraten können“, sagt Anna Wimmer.

So manchem in Burghausen ist die nette und hilfsbereite Beraterin des Burghauser Sozialamtes auch als Lisa bekannt: „So werde ich schon seit meiner Kindheit gerufen“, erzählt sie lächelnd. Wenn die 53-jährige im Erdgeschoss des Rathauses keine Beratungen durchführt, ist sie viel unterwegs. Am liebsten in den Bergen, egal ob mit Mountainbike, Kletterausrüstung oder Wanderschuhen. Beim Deutschen Alpenverein (DAV) ist sie seit viele Jahren aktiv. Dort ist sie Übungsleiterin für Sportklettern und engagiert sich für die Jugendarbeit des DAV. Anna Wimmer ist also nicht nur während ihrer Arbeitszeit für Menschen da, sondern auch in ihrer Freizeit.