Alina Wöltje ist Auszubildende zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik bei der Stadt Burghausen
10. September 2024. Aus dutzenden Reglern, Drehknöpfen und Schaltern in verschiedenen Größen und Farben besteht das Pult, das Alina Wöltje gerade bedient. Für Außenstehende sieht es aus, als würde sie die vielen Knöpfe wahllos drücken, doch die 19-Jährige weiß genau, was sie tut. Seit September 2023 absolviert die junge Burghauserin eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik bei der Stadt Burghausen.
Schon während ihrer Schulzeit am Aventinus-Gymnasium war Alina Mitglied im schulischen Technikteam und begleitete Schulveranstaltungen. Nach dem Abitur wusste sie erstmal nicht, was sie machen will, und sah dann die Stellenausschreibung der Stadt Burghausen, die auf der Suche nach Verstärkung für die Veranstaltungstechniker war. „Da dachte ich mir, warum mache ich nicht einfach das, was mir Spaß macht“, begründet sie ihre Entscheidung für die Ausbildung.
Besondere Freude bereitet ihr die Lichttechnik. „Ich bin eine sehr kreative Person und habe in Kunst Abitur gemacht. Da fällt es mir leicht, mit den verschiedenen Lichteinstellungen zu spielen und mir ein tolles Lichtprogramm auszudenken“, erklärt Alina. Deswegen ist der Stadtsaal auch ihr liebster Veranstaltungsort, denn da gibt es die größte Lichtanlage mit vielen verschiedenen Scheinwerfern.
Von der Stadtratssitzung bis zum Open-Air-Konzert
Aber natürlich kann sie nicht ausschließlich an der Lichttechnik feilen, denn die Veranstaltungstechnik hat immer viel zu tun. Bühnen müssen auf und abgebaut, die technischen Anlagen gewartet werden und natürlich muss die Tontechnik und gegebenenfalls die Videotechnik bei Veranstaltungen auch funktionieren. Obendrauf kommen organisatorischen Aufgaben, wie Terminabsprachen oder Vorgespräche mit Künstlern, damit das Bühnenprogramm wie gewünscht ablaufen kann.
Ein Großteil der Arbeit findet am Abend oder am Wochenende statt, dann, wenn eben die Veranstaltungen statt. Meist sind die Veranstaltungstechniker schon viele Stunden vorher zum Aufbau und Soundcheck da. Und natürlich ist die Arbeit auch am Ende eines Konzerts nicht vorbei, denn die Bühnentechnik muss meist wieder abgebaut werden.
Die Veranstaltungen, die die Alina und ihre Kollegen betreuen, sind sehr verschieden: von der Stadtratssitzung hin zu großen Open-Air-Konzerten. Bei jeder städtischen Veranstaltung sind die Veranstaltungstechniker vor Ort. Insgesamt sind sie zurzeit zu sechst, inklusive Alina und einem weiteren Azubi, wobei nicht alle Vollzeit arbeiten. Im Moment suchen sie nach einem zusätzlichen Kollegen, mehr Infos gibt es unter www.burghausen.de/stadt/karriere.
Technische und soziale Kompetenzen
Die Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik dauert drei Jahre. Die Berufsschule ist in München, der Unterricht findet blockweise statt. Neben Standardfächern wie Deutsch und Sozialkunde, gibt es die Fächer „Veranstaltungstechnik“, „Planung und Organisation“ sowie „Energie und Sicherheit“.
Soziale Kompetenzen sind ebenso wichtig. „Wir müssen viel kommunizieren mit den Künstlern und Besuchern. Man sollte nicht menschenscheu sein.“ Auch körperlich hat es der Beruf in sich. Scheinwerfer oder Bühnenelemente sind oft unhandlich sowie zum Teil viele Kilogramm schwer. Und die Bühnen- bzw. Ton- und Lichttechnik muss auch im Hochsommer oder bei Eiseskälte im Winter aufgebaut werden.
Als Ausgleich macht Alina Sport, am liebsten Volleyball und Karate, spielt Gitarre oder verbringt Zeit mit Freunden und ihrer Familie. Zusätzlich engagiert sie sich in der Jugendarbeit der evangelischen Kirche in Burghausen und organisiert unter anderem das Zeltlager für Kinder oder unterstützt beim Konfirmationsunterricht.
Im Moment haben die Veranstaltungstechniker noch Sommerpause, denn es gibt gerade nur wenige städtische Veranstaltungen. Diese Pause nutzen sie, um die Lager aufzuräumen oder die Technik zu warten. Im Herbst geht es wieder voll los. Alina freut sich schon, wenn sie wieder neue Lichtshows programmieren kann.