© Hanna Fasching

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Mira Lu Kovacs und Clemens Wenger mit „Sad songs to cry to“ im Ankersaal

Mira Lu Kovacs und Clemens Wenger präsentieren in einem vorweihnachtlichen Konzert am Freitag, 13. Dezember, 20.00 Uhr im Ankersaal ihr Album „Sad songs to cry to“. Das Programm bietet Neuinterpretationen bekannter Popsongs, Jazz-Standards sowie eigene Stücke, die thematisch das Spektrum der Emotionen von Traurigkeit, Angst und Einsamkeit auffächern und sich musikalisch mit der Bewältigung der verlässlich einsetzenden Melancholie rund um die Weihnachtsfeiertage beschäftigen. Bei Songs wie “Halt dich an deiner Liebe fest” von Rio Reiser, „This woman’s work“ von Kate Bush, “Bridge Over Troubled Water” von Simon & Garfunkel, „Kalt und kälter“ von STS bis hin zu melancholischen Jazzklassikern à la Chet Baker wie “I´m Old Fashioned” lehnt man sich in den plüschigen Kinosesseln zurück und genießt die intime Atmosphäre des 50er-Jahre-Ambientes.

Bei Mira Lu Kovacs‘ klarer, heller Stimme im komplementären Zusammenklang mit dem trüben, dunklen Klaviersound spürt man die Unmittelbarkeit und Zerbrechlichkeit der Interpretationen als wäre man auf einem privaten Salonkonzert. Jedes konzentrierte Einatmen wird ein musikalisches Element und jedes noch so kleine Geräusch von Wengers mit Filz präpariertem Pianino wie ein im Mikroskop eingefangenes Sound-Partikel. Manchmal kommen ein paar tiefe Basstöne vom MS-20 Synthesizer dazu, und bei zwei Songs begleitet ein Casio-Rhythmusautomat aus den 70ern das Duo. Emotionaler Höhepunkt des Albums ist “A Case Of You” von Joni Mitchell, der als einer der poetischsten Songs der Popgeschichte gilt. Der Umgang Kovacs‘ und Wengers mit dem schwer zu covernden Original, das nun als leichtfüßige und tiefgehende Version daherkommt, beweist, dass die beiden eine eigenständige Art des Zusammenspiels gefunden haben.

Die Singer-Songwriterin Mira Lu Kovacs ist die Stimme einer Generation österreichischer Musikerinnen, die eine neue Qualität in die dortige (Pop-)Musik gebracht haben. Das ist einerseits wohl dem musikalischen Hintergrund Mira Lu Kovacs’, die in Klassik, Jazz und Elektronik ausgebildet wurde, zu verdanken, andererseits aber vor allem auch dem freien Geist der Sängerin. Virtuosität und Intuition an Instrument und Stimme, konterkariert von mitunter bis zum Anschlag ausgereizter Direktheit in den Lyrics, trifft bei ihr auf den Mut, mit einer gewissen Schrägheit den vorhandenen Pop-Appeal in die Zukunft zu ziehen. Neben ihrem Schaffen als Solo-Künstlerin ist Kovacs auch Teil der erfolgreichen Bands 5K HD und My Ugly Clementine.

Clemens Wenger hat eine dicht gefüllte Musikgeschichte als Gründer und Leiter der JazzWerkstatt Wien, als ein Kopf der Wiener Soul-Band 5/8erl in Ehr’n und als gefragter Komponist und Musiker in Projekten rund um zeitgenössischen Jazz, Pop und elektronische Musik. Er beschäftigt sich sowohl mit traditioneller Komposition und Instrumentierung akustischer Instrumente als auch mit progressivem digitalen Sounddesign. Wenger schreibt Musik fürs Theater und veröffentlichte zuletzt sein zweitesSolo-Album “Physics of Beauty” als interaktives, digitales Kunstwerk, das international in Kunst- und Designmedien geschätzt wurde.

Tickets im Bürgerhaus, bei der Burghauser Touristik GmbH, online auf burghausen.reservix.de und an der Abendkasse. Das gesamte Programm auf www.ankersaal.de sowie in den ausliegenden Programmbroschüren.