Schüler aus Tennessee und Michigang zu Besuch in Burghausen – Erster Bürgermeister begrüßt die Austauschschüler
„25 Minuten Autofahrt ist für uns keine große Entfernung. Erst wenn wir mehr als 45 Minuten unterwegs sind, würde wir sagen, dass etwas weiter weg ist“, erklärt Kayla Rudy, Lehrerin an der Walker Valley High-School in Cleveland (Tennessee), lachend. Erster Bürgermeister Florian Schneider hatte angemerkt, dass es zum Teil ein ganz schönes Stück sei, um aus den umliegenden Gemeinden nach Burghausen zu kommen. Denn nicht jede Familie, die einen Gastschüler oder eine Gastschülerin aus den USA aufgenommen, lebt direkt in Burghausen.
Verschiedene Einstellungen zu Entfernungen sind aber nicht der einzige Unterschied, den die 15 Jugendliche aus Cleveland in Tennessee, schon festgestellt haben. „Denkt daran, in Deutschland kann man in einem Restaurant sein Getränk normalweise nicht kostenlos wiederauffüllen“, erinnert Cari Bosserdet, Lehrerin an der Cleveland High-School. In den zwei Wochen, die sie in Burghausen sind, werden den Clevelandern sicherlich noch mehr kulturelle Unterschiede auffallen, aber bestimmt auch viele Ähnlichkeiten.
„Es ist wichtig, Neues und unterschiedliche Kulturen kennen zu lernen. Um andere Ländern und die Leute dort wirklich verstehen zu können, sollte man nicht alles nur als Tourist besuchen, sondern wirklich mit den Menschen in Kontakt kommen, so wie ihr es hier tut. Ich hoffe, hier entstehen Freundschaften, die noch lange anhalten. It’s great having you here!“ begrüßte das Stadtoberhaupt die Gruppe.
Austauschpartner entwickelt jeweils ein gemeinsames Projekt
Seit vielen Jahren schon organisieren das Kumax-Gymnasium und die Maria-Ward-Realschule den USA-Austausch für die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse mit den beiden High-Schools in Cleveland. Die beiden Lehreinnen Victoria Weiß und Elvira Theil kümmern sich federführend um das Programm. Dass die Wahl auf Cleveland, Tennessee viel, ist nicht weiter verwunderlich, denn die Wacker Chemie AG hat dort einen Standort.
In den zwei Wochen haben die US-Amerikaner und ihre Burghauser Partner viel vor: Ein Ausflug zum Königsee und nach Berchtesgaden ist geplant, die KZ-Gedenkstätte im Mühldorfer Hart wurde besucht und natürlich gibt es auch eine Führung über die weltlängste Burganlage und eine Plättenfahrt.
Das Thema des diesjährigen Austauschs ist „Mittelalter, Mystery und Legenden“. Jede Partnergruppe sucht sich eine spannende Geschichte oder eine Legende aus Burghausen oder der Umgebung aus, und entwickelt ein Projekt daraus. Wenn über Halloween die Burghauser Schülerinnen und Schüler nach Cleveland kommen, soll daraus ein Escape-Room-Spiel entstehen.
Kurz zuvor schon Austauschschüler aus Michigan zu Besuch
Kurz bevor die Jugendlichen aus Tennessee in Burghausen angekommen sind, waren schon Austauschschüler aus Dexter, Michigan, in Burghausen. Dieser Austausch mit Schülerinnen und Schülern des Aventinus-Gymnasiums findet schon seit 2012 unter der Leitung von Dr. Christopher Timmi und seiner Frau Lori Timmi statt. Zum ersten Mal seit vier Jahren durften die Schülerinnen und Schüler der zehnten Klassen des Aventinus Gymnasiums wieder ihre Austauschpartner aus den USA für eine Woche in Deutschland begrüßen.
Nach dem obligatorischen Spaziergang über die Burg, besuchten die Jugendlichen, zusammen mit ihren Lehrkräften Esther Biber und Stefan Greifenstein sowie Mr. und Mrs. Timmi, letzte Woche auch das Rathaus. In einer kleinen Audienz mit dem Ersten Bürgermeister Florian Schneider bedankten sie sich persönlich für die freundliche Unterstützung. Die Stadt Burghausen unterstützte den Austausch nämlich mit 1500 Euro und stellte die Kleinbusse mit denen die Schülerinnen und Schüler Ausflüge nach Salzburg oder München unternehmen konnten, zur Verfügung.