Burghausen hat eine Lösung
Zu wenig Kita-Plätze: Übergangslösung für 22 Kinder bis Ostern im Haus der Familie geschaffen
Burghausen. Etwa 50 Kinder haben aktuell in Burghausen keinen Kita-Platz. Um hier so schnell wie möglich Abhilfe zu schaffen, hat Erster Bürgermeister Florian Schneider in Kooperation mit mehreren wichtigen Stellen in der Stadt eine gute Lösung gefunden. Zunächst entsteht aktuell im ehemaligen Pfarrsaal Liebfrauen ein eigener, neuer Kindergarten. Dieser soll rund um Ostern bezogen werden können. „Hier hat der Stadtrat bereits zugestimmt und die Arbeiten haben begonnen“, erklärt das Stadtoberhaupt. Bis zur Fertigstellung musste eine Interimslösung her, die nun wie folgt aussieht:
In Kooperation mit dem Internationalen Club und dem Kinderschutzbund Kreisverband Burghausen-Altötting werden von Montag bis Freitag von 7.30 bis 12.30 Uhr rund 22 Kinder im Haus der Familie im 1. Obergeschoß betreut. Es gilt das Prinzip des „Platzsharings“, was so viel bedeutet, dass nie mehr als zwölf Kinder in der Gruppe sind und einzelne Tage von den Müttern in Anspruch genommen werden.
„Das Betreuungsangebot ist vor allem für die Kinder wichtig: Bildung, Spielen, Deutsch lernen und soziales Verhalten stehen hier im Vordergrund. Für die Eltern schafft die Kinderbetreuung Freiräume, die für die Erwerbstätigkeit, Haushalt oder Deutschkurse genutzt werden“, erklärt Bürgermeister Schneider. Besonders wichtig ist v.a. dem Internationalen Club, dass die Vorschulkinder an fünf Tagen pro Woche betreut werden, um sie auf die Schule vorzubereiten und so viele Deutschkenntnisse wie möglich zu vermitteln. Derzeit liegt der Migrationsanteil bei 100%.
Die Aufteilung der Betreuung ist so geregelt, dass von 7.30 bis 10.30 Uhr Kräfte des Internationalen Clubs die Kinderbetreuung übernehmen und von 10.30 bis 12.30 Uhr Kräfte des Kinderschutzbundes. Die Frauen sind beim jeweiligen Verein angestellt. Die Kosten trägt die Stadt Burghausen zu 100%, die Räume werden kostenfrei zur Verfügung gestellt. „Ich bin froh, dass wir den Familien diese Hilfestellung ermöglichen können. Unser Haus der Familie hat sich zum sozialen Mittelpunkt der Stadt entwickelt mit einem tollen Netzwerk und v.a. viel Unterstützung für alle Seiten“, sagt Dorle Graf, Familienreferentin, zufrieden.
Der Kinderschutzbund sucht außerdem noch helfende Hände für die Geschäftsstelle, die sich ebenfalls im Haus der Familie befindet. Zudem wird auch noch dringend eine „Springerkraft“ gesucht für die „Übergangsgruppe“, die von Kinderpflegerin Laura Lemberger geleitet wird. „Falls jemand wegen Krankheit ausfällt, bräuchten wir noch eine Springerin oder einen Springer, damit immer mind. zwei Betreuer in der Gruppe sind und individuell auf die Kinder eingehen können“, erklärt Christine Auberger, Koordinatorin des Projekts und Leiterin des Hauses der Familie.
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Das macht die Stadtfamilie Burghausen aus: Zusammenhalt und zwar übergreifend in Vereinen, Verbänden und Kirchen. Dieser Zusammenhalt hat ermöglicht, dass bis Ostern zusätzlich 22 Kinder im Haus der Familie betreut werden können. V.l. Dr. Larisa Glazunova, Eugenia Borchardt (Vorsitzende Int. Club), Christine Auberger (Haus der Familie), Rosi Keller, Laura Lemberger, Conny Leidgeb, Sabina Schneider
Fotocredit: Stadt Burghausen / köx