„Dreistimmiger Gesang auf Französisch, Rock’n’Roll Riffs und ganz viel Elan: Einen passenderen Headliner wie „Rixe“ hätte es für dieses Jahr nicht geben können. – Foto: Giuseppe Picciotto

„Dreistimmiger Gesang auf Französisch, Rock’n’Roll Riffs und ganz viel Elan: Einen passenderen Headliner wie „Rixe“ hätte es für dieses Jahr nicht geben können. – Foto: Giuseppe Picciotto


Das etwas andere Burghauser Musikfestival

 

Ehrenamtliche Organisation und Durchführung: „Concrete Jungle“ geht in die dritte Runde – 12 internationale Bands im Jugendzentrum am 25. Mai 2024

 

Burghausen. Stellt man den Begriff „Burghausen“ und „Internationale Bands“ in den Zusammenhang, denkt der geneigte Musikfan natürlich in erster Linie an die legendäre und renommierte Jazzwoche. Doch Burghausen steht auch seit einigen Jahren für eine kleine, bayerische Hochburg von Hardcore/Punk und Co. Neben den fast schon wöchentlich stattfindenden, vielfältigen Konzerten im Jugendzentrum in der Neustadt, gibt es seit 2022 auch ein kleines Festival mit dem Namen „Concrete Jungle“. Das findet am Samstag, 25. Mai 2024 nun schon zum dritten Mal im JUZ (neben Feuerwehr) statt. Ehrenamtlich, vielfältig und tolerant – eben eine echte Bereicherung für Burghausen und die Region.

 

„In erster Linie wollten wir uns mit dem „Concrete Jungle“ einen kleinen Traum erfüllen, indem wir unser eigenes Festival veranstalten, bei dem der Fokus auf internationalen Underground-Bands liegt, die vom Stil und den Werten her zu unserem Verein passen“, sagt Tina Schmidt, 2. Vorsitzende von Lightning Bird e.V., der sich für eine junge Musikszene stark macht.

 

Doch aus dem anfangs zweitägigen Fest vom Burghauser Kulturverein wurde nun viel mehr: Mit dem Pfarrkirchener Kulturverein „TU ES! e.V.“, dem Altöttinger „Plattenzimmer“ und dem Jugendzentrum Burghausen inkl. Förderverein wird das eintägige Fest seit letztem Jahr von insgesamt fünf Vereinen/Einrichtungen organisiert. Neben Bands buchen, Unterkünfte finden, Essen kochen, Helfer einteilen und Social Media, das im Vorfeld viel Arbeit einnimmt, legt die Organisations-Crew natürlich auch viel Wert auf das angebotene vegane Essen, üppiges Merchandise-Angebot wie ein großes Vinyl-Angebot und kann sogar zwei Tätowiererinnen begrüßen, die für den guten Zweck kleine Tattoos, sogenannte „Flashes“ stechen werden.

 

Das letztjährige „Concrete Jungle“ war restlos ausverkauft. Hier beendet gerade die Neuseeländische Band „Dead Finks“ das Programm auf der Outdoor-Bühne. – Bild: Marina Zeiler
Das letztjährige „Concrete Jungle“ war restlos ausverkauft. Hier beendet gerade die Neuseeländische Band „Dead Finks“ das Programm auf der Outdoor-Bühne. – Bild: Marina Zeiler

 

All das kann natürlich nicht alleine gestemmt werden, wie Tobias Koch, 1. Vorsitzender von „Lightning Bird“ verlauten lässt: „Seit Vereinsgründung haben wir uns mit anderen, gleichgesinnten Kulturvereinen/Einrichtungen verknüpft und immer wieder neue Veranstaltungen zusammen organisiert. Ein Konkurrenzdenken ist uns seit jeher fremd und am Ende zählt nur, dass auf dem Land ehrliche wie vielfältige Subkultur angeboten wird. Von daher ist es nur selbstverständlich, dass dieses Fest, als größte Veranstaltung in unseren Vereinskalendern, zusammen gestemmt wird“.

 

Sponsoring durch Firmen wurde in den vergangenen Jahren abgelehnt. Die Stadt Burghausen mit Erstem Bürgermeister Florian Schneider unterstützt das Fest mit der technischen Ausstattung und einer finanziellen Spritze tatkräftig. Ein klares Zeichen, dass die Stadt hinter den vielen Konzerten im Jugendzentrum steht und ein Bekenntnis, dass in Burghausen eine lebendige Subkultur Willkommen ist.

 

Dies freut vor allem Sozialpädagoge und Mitorganisator Florian Zitzelsberger vom JUZ: „Dass die Unterstützung der Stadt für die vielen Konzerte und das Fest gut angelegt ist, zeigt sich vor allem an der stetig wachsenden Schar an (minderjährigen) Jugendlichen, die zu den Konzerten pilgern und dort nicht nur gleichgesinnte Freunde gefunden haben, sondern mittlerweile auch Bands gegründet haben. Bei der letztjährigen Auflage konnten wir über 50 Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren am Einlass abstempeln, die zum Teil von ihren Eltern gebracht und wieder abgeholt worden sind. Ein Zeichen, dass uns blind vertraut wird und die Eltern wissen, dass die Kids hier sicher aufgehoben sind.“

 

Auch Ende Mai soll das dritte „Concrete Jungle“ wieder ein Besuchermagnet wie die restlos ausverkaufte Auflage im letzten Jahr werden. Von Post-Punk/New Wave über Hardcore, D-Beat und Death Metal bis hin zu schnellen Punk und Rock’n’Roll/Oi!: Bei den zwölf Bands sollte jeder, der mit alternativer Musik etwas anfangen kann, auf den Geschmack kommen. Besonders beim Headliner ging für die Organisatoren ein kleiner Traum in Erfüllung: „“Rixe“ aus Paris gehören mit Abstand zu den besten wie mitreißendsten Punk/French Oi! Bands weltweit und ihre Auftritte sind extrem rar gesät. Es war ein kleiner Überzeugungskampf, den wir ein paar Jahre führen mussten, um die Band nach Burghausen zu locken. Liest sich surreal, aber macht uns enorm stolz!“, verkündet das Organisatoren-Team freudestrahlend.

 

Es ist somit frühzeitig alles angerichtet, wenn am 25. Mai ab Mittag das Gelände am Jugendzentrum seine Pforten für alle Musikfans jeglichen Alters öffnen wird und das „Concrete Jungle“ in die dritte Runde geht. Ehrenamtlich, vielfältig und tolerant – eben eine echte Bereicherung für Burghausen und die Region.

 

Tickets gibt es noch im VVK auf billetto.eu! Jugendliche U18 können vergünstigte Tickets erwerben. Einlass: 12:00 Uhr, Start: ca. 13:00 Uhr.

 

Bands: Rixe (Paris, Frankreich), Death Lens (Los Angeles, USA), Puffer (Montréal, Kanada), TVOD (New York, USA), Dethroned (Dresden, Deutschland), Wrong Man (Ghent, Belgien), Dregs (Wien, Österreich), Cavalerie (Paris, Frankreich), Astio (Trento, Italien), Citrus (Montpellier, Frankreich), Scoop (Prag, Tschechien), PUS (Bonn, Deutschland)