Stadtrat beschließt vielseitiges Klimaschutzkonzept für eine nachhaltige Zukunft Burghausens – Bürger können sich aktiv an der Weiterentwicklung beteiligen
16. Juli 2024. Die Zahlen sprechen für sich: Die Jahre 2022 und 2023 waren mit einem Plus von 2,2 beziehungsweise 2,4 °C die heißesten in Bayern. Im vergangenen Jahr erreichten die Monate Juni bis Oktober neue Temperaturrekorde. Europaweit starben 2022 etwa 60.000 Menschen aufgrund der Hitze. Auch in Burghausen ist der Klimawandel schon seit einiger Zeit zu spüren: Starkregenereignisse mehren sich, Perioden ohne Niederschläge halten länger an, sogar ein kleiner Tornado suchte die Stadt im Jahr 2023 heim.
Vor etwa zwei Jahren fasste der Stadtrat deswegen den Entschluss, ein Klimaschutzmanagement zu etablieren. „Die Stadt geht hier als Verantwortliche voraus“, betont Verena Steiner, Klimaschutzmanagerin der Stadt Burghausen. Burghausen will klimaneutral werden und dazu beitragen, dass Bayern bis 2040 klimaneutral ist – das erklärte Ziel der bayerischen Staatsregierung.
Ein lebendiges Konzept
In zahlreichen Gesprächsrunden und Workshops bereiteten die beteiligten Akteure (Stadtrat, städtische Mitarbeitende, sowie Burghauser Bürgerinnen und Bürger) einen entsprechenden Fahrplan für Burghausen auf. Im Juni 2024 wurde dieser Fahrplan schließlich in Form eines Klimaschutzkonzeptes vom Stadtrat verabschiedet. Es ist ein Maßnahmenpaket mit Vorschlägen, wie Burghausen schädliche Emissionen nach und nach reduziert und seinen Klimaschutz vorantreibt.
„Es ist ein lebendiges Konzept, das sich immer fortschreibt “, ergänzt Klimaschutzmanagerin Verena Steiner. Im Laufe der Zeit zeichneten sich vielleicht Entwicklungen ab, dass Maßnahmen korrigiert, ergänzt oder neu überdacht werden müssten.
Die Stadt bietet daher seinen Bürgern die Möglichkeit, sich einzubringen und aktiv an der Fortschreibung des Klimaschutzkonzepts mitzuwirken. „Interessierte, die sich einbringen möchten, finden bei uns auf der Website unter burghausen.de/klimaschutzkonzept das Konzept sowie einen Link für ihr Feedback. Schön wäre, wenn sie alle an der Umfrage teilnehmen“, erklärt Verena Steiner.
Insgesamt wurden für das Klimaschutzkonzept sechs Handlungsfelder ausgearbeitet, wie zum Beispiel „Stadtentwicklung & Stadtplanung“, „Mobilität und Infrastruktur“ oder „Stadtwerke & Energieversorgung“.
Die Ergebnisse des aufwändigen Prozesses lassen hoffen, dass die Stadt Burghausen in Sachen Klimaschutz schon bald entscheidend vorankommt. Das größte Einsparpotenzial an CO2 birgt die geplante Fernwärme. Ist erst einmal das Fernwärmenetz Burghausen errichtet, lassen sich auf diesem Weg 23.800 Tonnen CO2 jährlich vermeiden. „Wir sind auf einem guten Weg dorthin“, schildert Erster Bürgermeister Florian Schneider, der sich dem Projekt Fernwärmeversorgung derzeit intensiv annimmt. Auch die energetische Sanierung der städtischen Liegenschaften spart viel Energie.
„Wir haben gemeinsam mit den Burghauser Bürgern mit dem Klimaschutzkonzept etwas in Bewegung gebracht, das unsere Stadt weiter lebenswert macht und das auch zukünftigen Generationen gerecht wird“, ist das Stadtoberhaupt überzeugt. Es müsse noch sehr viel Arbeit, Zeit und Geld in die Umsetzung des Konzepts gesteckt werden, „und wir müssen uns geduldig vorwärts tasten. Aber das spielt alles keine Rolle, schließlich haben wir alle ein Ziel – unser Klima bestmöglich zu schützen“.