Gruppenbild der Teilnehmer im Innenhof des TUM Akademiezentrums (Foto: Reallabor Burghausen gGmbH)

Erfolgreicher Start des Wasserstoff-Reallabors Burghausen mit 35 Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft.

 

Burghausen: Das anspruchsvolle Verbundvorhaben „Wasserstoff-Reallabor Burghausen ChemDelta Bavaria“ hat mit einer ganztägigen Auftaktveranstaltung mit 80 anwesenden Teilnehmern seine Arbeit aufgenommen. Das Ziel ist die klimaneutrale Transformation der chemischen Industrie durch die stoffliche Nutzung von grünem Wasserstoff.

 

Bereits weniger als 4 Wochen nach Übergabe des Förderbescheids durch den parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung erfolgte der offizielle Start dieses 4-jährigen Projekts (Gesamtbudget von über 50 Mio Euro) in einer ganztägigen Auftaktveranstaltung. Diese fand wieder im eindrucksvollen spätbarocken Steinernen Saal des Akademiezentrums der Technischen Universität München in Raitenhaslach statt. Trotz der kurzen Vorbereitungszeit haben sich 80 Teilnehmer der 35 Projektpartner in Raitenhaslach eingefunden. Die Projektpartner kommen aus der Wissenschaft (Technische Universität München, Technische Hochschule Rosenheim, Ostbayerische Technische Hochschule Regensburg, Bauhaus Luftfahrt und Forschungsstelle für Energiewirtschaft) und der Industrie (Unternehme in der Region, wie z.B. Wacker Chemie AG, OMV Deutschland GmbH, InfraServ GmbH&Co Gendorf KG und Westlake Vinnolit, aber auch Spezialunternehmen aus ganz Deutschland wie z.B. PlasmaAir AG und Easy-Labs GmbH).

Die Gesamtprojektleitung wird von der Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria gGmbH wahrgenommen. Diese Firma wurde von der Stadt Burghausen zusammen mit den großen chemischen Unternehmen der Region (Linde, InfraServ, OMV, Westlake Vinnolit und Wacker), sowie DB Cargo und dem Landkreis Altötting gegründet. Geschäftsführer der gGmbH sind Herr Dr. Christian Hackl und Herr Anton Steinberger.

Gefördert wird das Verbundprojekt durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Die Ministerin, Frau Bettina Stark-Watzinger, zeigte sich sehr beeindruckt von diesem Projekt: „Ich möchte Deutschland zur Wasserstoffrepublik machen. Um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen, hat das Bundesforschungsministerium das H2-Reallabor Burghausen – ChemDelta Bavaria an den Start gebracht. Mit rund 39 Millionen Euro unterstützen wir damit den größten bayrischen Chemiestandort bei der Transformation hin zur grünen Industrie. Ich bin überzeugt, dass dieser Leuchtturm und die hier entwickelten Innovationen eine große Strahlkraft auch über die Region hinaus entfalten werden.“

Bereits am Vorabend der Auftaktveranstaltung ist ein Großteil der Projektpartner der Einladung der Stadt Burghausen zu einem Abendessen gefolgt, das dem ersten Kennenlernen in zwangloser Atmosphäre diente. Der 1. Bürgermeister der Stadt Burghausen, Herr Florian Schneider, begrüßte die Gäste und betonte die Bedeutung dieses Projekts für die Industrie in Burghausen.

Zu Beginn der ganztägigen Veranstaltung begrüßte Herr Anton Steinberger, Geschäftsführer der Reallabor Burghausen GmbH, die Projektteilnehmer und insb. die Vertreterin des BMBF und des Projektträgers Jülich. Zudem betonte er die besondere Bedeutung dieses Projekts für die Transformation des Chemiestandortes Burghausen / ChemDelta Bavaria und seine Freude, dass nach der mehr als 2-jährigen Projektvorarbeit nun endlich der Startschuss erfolgen kann.

Danach stellte er den neuen Geschäftsführer der Reallabor Burghausen gGmbH, Dr. Christian Hackl, vor, der zugleich der Gesamtprojektleiter des Verbundprojekts Wasserstoff-Reallabor Burghausens ist und kürzlich seine Aktivitäten in Burghausen gestartet hat. Dr. Hackl stellte sich den Teilnehmern kurz vor und dankte allen, die an der Erstellung des erfolgreichen Antrags mitgearbeitet habe, insb. seinem Vorgänger, Anton Steinberger, und der TUM und als Vertreter der Industrie der Firma Wacker. Er bedankte sich auch bei allen anwesenden Projektpartnern, dass Sie sich trotz der Kurzfristigkeit für diesen Kick-off hier eingefunden haben, aber er betonte die Wichtigkeit eines schnellen Projektstarts bei einem derart herausfordernden und komplexen Projekt. Zudem erläuterte er noch einmal die besondere Bedeutung dieses Projekts, das im Gegensatz zu den meisten anderen Projekten zum Thema Wasserstoff nicht die energetische Nutzung des Wasserstoffs im Fokus hat – sondern die Nutzung von Wasserstoff als Plattformchemikalie für die stoffliche Nutzung in der chemischen Industrie: „Wasserstoff ist viel zu schade zum Verbrennen, er muss als Rohstoff für den Aufbau komplexerer Verbindungen genutzt werden, welche die chemische Industrie und damit letztendlich wir alle als Verbraucher benötigen“.

Von Seiten des Projektträgers Jülich, der vom BMBF mit der Projektabwicklung beauftragt wurde, zeigte sich Herr Pützer sehr erfreut über den schnellen und professionellen Projektstart in dieser beeindruckenden Umgebung. Er gab den Teilnehmern einen Überblick über die administrative Abwicklung des Vorhabens und die einzuhaltenden Regularien.

Danach stellte Dr. Hackl das Projekt im Überblick vor und eröffnete die Vorstellungsrunde, in der sich jeder der 35 Projektpartner mit seinen Kernkompetenzen, den jeweiligen Aufgabenpaket im Projekt und den beteiligten Mitarbeitern vorstellte. Einige Partner, die den Termin nicht persönlich wahrnehmen konnten, stellten sich per Video vor.

Danach erfolgte die Vorstellung der acht Arbeitspakte, in die das Gesamtprojekt aufgeteilt ist, durch die jeweiligen Leiter. Hierbei wurde die besondere technische Herausforderung in den einzelnen Teilbereichen deutlich, aber auch aufgezeigt, wie die verschiedenen Projektpartner mit ihren spezifischen Kompetenzen zur Erreichung dieser Ziele beitragen werden.

Zum Schluss der Veranstaltung wurden noch die offenen Fragen besprochen und der Projektleiter, Dr. Hackl, betonte noch einmal die Wichtigkeit eines schnellen Projektstartes für alle Beteiligten und erläuterte die anstehenden Aktivitäten für die einzelnen Projektpartner in den nächsten Tagen und Wochen. Er bedankte sich bei allen anwesenden Teilnehmern und brauchte seine Freude über den gelungenen Projektstart zum Ausdruck.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine kurze Erläuterung des kunsthistorisch überaus wertvollen steinernen Saales des ehemaligen Zisterzienserklosters.