Fair Play – Global denken und lokal handeln

 

Burghauser Fairtrade-Netzwerk engagiert für Faires Handeln vom Einkauf bis zum Fußballfeld

Burghausen. Schüler der Maria-Ward-Realschule und der Franz-Xaver-Gruber Mittelschule besuchten mit Rektor Christian Bruckmaier und Religionslehrerin Stefanie Pittner das Burghauser Fairtrade-Netzwerk, um sich ein fair gehandeltes Bälle-Set mit Fuß-, Volley- und Handball abzuholen, das im Rahmen eines Ball-Quiz des EINE WELT Netzwerk Bayern e.V. verlost wurde. Vorab wurden im Unterricht über die Vorteile des fairen und nachhaltigen Handels diskutiert: von existenzsichernden Löhnen am Anfang der Lieferkette, über das Ende von ausbeuterischer Kinderarbeit bis hin zu sicheren und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen sowie Umwelt- und Naturschutz war die Rede an der Burghauser Mittel- und Realschule.

 

Der Fußball und auch der Vereinssport sind noch ein weites Feld für fair gehandelte Artikel. Passend zur Fußball EM mit Public Viewing am Burghauser Bürgerplatz gilt es deshalb, für Fair Play auch außerhalb des Fußballfeldes zu sensibilisieren. Bei Fragen zu fairen Bällen und Trikots hilft hier die Burghauser Fairtrade Steuerungsgruppe gerne unter fairtrade@burghausen.de oder unter 887-581 weiter.

 

Ziel des EINE WELT Netzwerk Bayerns ist es, eine zukunftsfähige Weltgesellschaft mit einer sozial- und umweltverträglichen Wirtschaftsweise zu fördern. Dem Leitspruch „Global denken und lokal handeln“ kommt auf kommunaler Ebene – in den Städten und Gemeinden, in Bildungseinrichtungen und Vereinen – eine besondere Rolle zu: denn nachhaltige Entwicklung fängt zu Hause an, im eigenen Leben, am eigenen Wohnort. Dies bestätig auch Rebecca Webeck, Leiterin der Eine-Welt Sportkita: „Wir begeistern die Kinder in unserer Einrichtung schon früh mit Themen von Vielfalt und Einzigartigkeit, wir sprechen über soziale Gerechtigkeit sowie über globale Zusammenhänge.“

 

Sandra Mulzer, EINE WELT-Promotorin für die Region Oberbayern Süd-Ost, besuchte das Fairtrade-Netzwerk Burghausen und gab dem engagierten Team im Rahmen eines Workshops viele Informationen und Ideen mit auf dem Weg.

 

Für den Bürger ist es nicht immer einfach, sich beim Einkaufen im Dschungel der Siegel zurechtzufinden. Während das Bio-Siegel und die damit verbundenen Umweltstandards seit 2001 gesetzlich festgelegt und geschützt sind, ist Fair nicht gesetzlich geschützt. Jedoch gibt es seit den 1970er-Jahren von den Pionieren des Fairen Handels und dann von der World Fair Trade Organization (WFTO) sowie dem Weltladen-Dachverband definierte Sozialstandards, die sogenannten 10 Grundsätze des Fairen Handels. Zuerst festgelegt für den Handel mit dem Globalen Süden, mittlerweile findet der Faire Handel bzw. eine entsprechende Zertifizierung aber auch Anwendung im Globalen Norden. In Supermärkten, Discountern, Drogerien und Bioläden hält man daher am besten Ausschau nach den Produktsiegeln Fairtrade, Naturland fair, fair for live und SPP small producers.

 

Weltläden, wie der Burghauser Fair und Fein Weltladen, In den Grüben 125 (Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 10-16 Uhr), werden von etwa 100 anerkannten Fair-Handelsunternehmen beliefert. Träger des Weltladens in Burghausen ist der Verein FairHandeln e.V. und die Verkäufer engagieren sich alle Ehrenamtlich für den fairen Handel und somit für gerechte Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern bzw. dem Globalen Süden. Wer mitwirken möchte, wendet sich gerne an Birgit Reineke-Reiprich und Irmgard Polzer unter info@fair-und-fein.de oder kommt direkt im schmucken Laden in der Altstadt vorbei.

 

Zudem freut sich Erster Bürgermeister Florian Schneider zusammen mit der Fairtrade Steuerungsgruppe über die Re-Zertifizierung zur Fairtrade-Stadt. Die Stadt Burghausen erfüllt weiterhin alle Kriterien der Fairtrade-Towns Kampagne und trägt für weitere zwei Jahre den Titel Fairtrade-Stadt.

„Die Bestätigung der Auszeichnung ist ein schönes Zeugnis für die nachhaltige Verankerung des fairen Handels in Burghausen. Lokale Akteure aus Politik, Zivilgesellschaft, Bildungseinrichtungen, Kirchengemeinden sowie Einzelhandel und Gastronomie arbeiten hier eng für das gemeinsame Ziel zusammen. Wir werden uns auch weiterhin mit viel Elan dafür einsetzen, den fairen Handel und damit gerechtere Arbeitsbedingungen in den Entwicklungsländern auf lokaler Ebene zu fördern. Denn jeder ist Konsument, jeder kann seinen Beitrag für einen fairen Handel leisten,“ so Erster Bürgermeister Florian Schneider.

 

 

Foto 1: Faires Handeln

 

Foto – Untertitel: Ein Hoch auf Faires Handeln – im Sport wie beim Einkauf

 

Fotocredit: Stadt Burghausen/köx

 

 

Foto 2: Fairtrade Steuerungsgruppe Burghausen

 

Foto – Untertitel: Die Burghauser Fairtrade Steuerungsgruppe blickt motiviert auf die kommenden zwei Jahre als zertifizierte Fairtrade-Stadt

 

Fotocredit: Stadt Burghausen/köx