Am Dienstagvormittag, 16. April 2024, machten einige Störche Halt in Burghausen. Ob eines der Storchenpaare in Raitenhaslach, zum Beispiel auf dem Brauereikamin nistet, wird sich in nächster Zeit zeigen © Stadt Burghausen/ebh

Am Dienstagvormittag, 16. April 2024, machten einige Störche Halt in Burghausen. Ob eines der Storchenpaare in Raitenhaslach, zum Beispiel auf dem Brauereikamin nistet, wird sich in nächster Zeit zeigen © Stadt Burghausen/ebh


Sieben Störche in Raitenhaslach gesichtet – bessere Bedingungen in Raitenhaslach für die Zugvögel seit der Rinderbeweidung

Mit ihren fast zwei Metern Flügelspannweite segelten sie am Dienstagmorgen über Raitenhaslach: Sieben Störche machten Halt im Areal rund um das ehemalige Kloster. Ob sich ein Storchenpaar wirklich in Burghausen niederlässt und ein Nest baut, lässt sich nicht sagen. „Es wäre natürlich schön, wenn ein Storchenpaar in Raitenhaslach brütet. Inzwischen sind die Störche schon weitergeflogen. Wir beobachten das auf jeden Fall die nächsten Tage, ob sie nochmal zurückkommen“, sagt Sarah Freudlsperger, Leiterin des Burghauser Umweltamts.

Zwei der Störche standen eine ganze Weile auf dem etwa 30 m hohen Brauereikamin. Dort hatte 2014 eine Baufirma im Zuge der Sanierung des Kamins auf Bestreben von Altbürgermeister Hans Steindl und Ortsheimatpfleger Wolfgang Hopfgartner ein künstliches Storchennest angebracht. 2018 erneuerte das Umweltamt, die städtischen Gärtner und die Feuerwehr Raitenhaslach das Nest. Beide Male wurde das Nest mit Kalk besprenkelt, um Vogelkot nachzuahmen.  Denn Störche bevorzugen Nester, die schon von anderen Paaren bebrütet wurden.

Die Nest-Aktionen hatte allerdings keinen Erfolg. Ab und zu kam es in den vergangenen Jahren vor, dass Störche in Burghausen gesichtet wurden. Es handelte sich jedoch immer um Durchzügler. „Bis heute hat sich noch kein Storchenpaar in Raitenhaslach niedergelassen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass es in der Vergangenheit schon einmal der Fall war. Es bleibt ein Wunschtraum, der aber vielleicht ja dieses Jahr in Erfüllung geht“, sagt Hopfgartner.

„Inzwischen hat sich die Situation in Raitenhaslach wesentlich gebessert. Vor allem durch die extensive Weidewirtschaft mit der Büffelweide und der Blühwiese hätte der Storch viele Feuchtwiesen und Tümpel, um Nahrung zu finden“, erklärt Holger Lundt, Hobby-Ornithologe und Vorsitzender der Ortsgruppe Burghausen des Bund Naturschutzes. Ob die Wiesen rund um Raitenhaslach für ein Storchenpaar ausreichend sind, weiß Lundt jedoch nicht.

Störche sind Zugvögel und verbringen den Winter in der Regel in Afrika. Die Salzach ist eine natürliche Flugschneise für die Zugvögel. Weiter oben an der Salzach, in Fridolfing, gibt es zum Beispiel schon seit Jahrzehnten immer wieder Bruterfolge mit Störchen.

„Es wäre ein tolles Naturerlebnis, wenn ein Storchenpaar hierbleiben würde. Das passt auch perfekt zu Raitenhaslach und den Artenschutzbestrebungen dort. Damit würde mir ein Herzenswunsch erfüllt werden“, sagt Altbürgermeister Hans Steindl. Es sei immer noch eine Besonderheit, wenn Störche in Bayern brüten. Da wäre es natürlich noch schöner, wenn es in Burghausen der Fall ist.

„Wir halten die Augen offen und tun weiter alles dafür, dass der Naturschutz in Burghausen ebenso groß geschrieben wird wie die Nachhaltigkeit. Dann klappt es auch mit den Störchen“, sagt Erster Bürgermeister Florian Schneider zuversichtlich.