Die Burghauser Tafel ist umgezogen – Erster Bürgermeister stattet einen Besuch ab
Buntes Gemüse liegt in Kisten in den Regalen, nebenan stehen volle Kühlschränke mit Käse- und Wurstwaren, im Raum davor gibt es Nudeln, Brot und Schokokekse. Was sich anhört wie ein kleiner Supermarkt ist in Wahrheit die Burghauser Tafel. Etwa 280 Haushalte können sich hier alle zwei Wochen die nötigen Lebensmittel für einen symbolischen Betrag von einem Euro pro Haushalt abholen.
Seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs Anfang 2022 ist die Anzahl der Personen, die ein Anrecht darauf haben, Lebensmittel bei der Tafel zu holen, um fast das doppelte gestiegen. Die Räume wurden zu klein und so ist die Tafel im Sommer 2023 in die Wackerstraße 23 umgezogen. Dort haben die gut 100 Ehrenamtlichen, die sich bei der Tafel engagieren, wesentlich mehr Platz für die Lagerung und die Ausgabe der Lebensmittel. Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Ausgaberäume sind ebenerdig, so können auch Menschen mit Gehbehinderung oder Eltern mit Kinderwägen ohne Probleme ihre Lebensmittel abholen.
Erster Bürgermeister Florian Schneider und seine Frau Sabina Schneider-Reisinger statteten der Tafel an ihrem neuen Standort einen Besuch ab, um sich selbst davon zu überzeugen, wie viel besser die neuen Räume sind. Dabei hatten sie ein offenes Ohr für die Probleme der Menschen vor Ort, unterhielten sich mit den Ehrenamtlichen und packten auch selbst bei der Ausgabe mit an.
„Wir haben die einzige Tafel im ganzen Landkreis. Umso wichtiger ist es, dass diese gut ausgestattet ist und jeder, der es benötigt, hier Lebensmittel bekommt. Und Hut ab an die vielen Helferinnen und Helfer für das große Engagement!“, sagt Erster Bürgermeister Florian Schneider. Die Stadt Burghausen unterstützt die Tafel, indem sie unter anderem die Miete der Räume übernimmt.
„Am Ende des Tages bleibt meist nicht mehr viel übrig. Aber unsere Helferinnen und Helfer schaffen es immer irgendwie, dass auch die Letzten noch genügende Essen mit nach Hause nehmen können“, erzählt Charlotte Michel, die stellvertretende Vorsitzende des Burghauser Tafel e. V. Wenn doch was übrigbleibt, dann meist nur etwas Obst und Gemüse, das schon nicht mehr gut aussieht. Das holen sich Bauern aus der Umgebung für ihre Tiere ab. Kaum etwas wird verschwendet.
Die Ausgabe ist immer Donnerstagnachmittag. Wer Waren von der Tafel beziehen will, muss sich erst bei der Bürgerinsel melden und einen Berechtigungsschein beantragen. Jeder Haushalt kann sich dann alle 14 Tage Lebensmittel abholen. Die Ehrenamtlichen sind jedoch nicht nur donnerstagnachmittags beschäftigt. Schon mittwochs arbeiten sie teils den ganzen Tag, um die angelieferten und gespendeten Lebensmittel zu sortieren und die Ausgabe vorzubereiten.
Die Lebensmittelspenden kommen aus den verschiedensten Supermärkten in der Umgebung und vom Wochenmarkt. Aber auch Landwirte geben Gemüse, das beispielswiese etwas krumm ist und sich im Supermarkt nicht gut verkaufen würde, an die Tafel. Privatpersonen unterstützen die Tafel ebenfalls, indem sie Reste von schon abgeernteten Feldern zusammensuchen. Wer die Tafel finanziell unterstützen will oder sich als Helfer oder Helferin engagieren will, findet alle Infos unter http://www.burghausertafel.de/.