Gewächshaus auf dem Gelände der Kläranlage errichtet – Pflanzen aus der Orangerie und die großen Palmen vom Stadtplatz und Wasserplatz überwintern dort
Längst stehen überall Christbäume und in den Beeten, die die Mitarbeitenden der Stadtgärtnerei immer passend zur Jahreszeit bestücken, erholen sich die winterharten Blumen gerade vom Gewicht der Schneemassen. Aber wo überwintern eigentlich die Pflanzen, die die winterlichen Temperaturen im Freien nicht überstehen, oder die großen Palmen, die diesen Sommer am Stadtplatz und hinter dem Bürgerhaus am Wasserplatz standen?
Bis zum Winter 2022/23 hatte sich die Stadtgärtnerei immer einen Teil des Gewächshauses der Gärtnerei Henker gemietet und dort Pflanzen untergebracht. Da es die Gärtnerei inzwischen nicht mehr gibt, musste eine Lösung gefunden werden. Denn jedes Jahr Pflanzen zu entsorgen, die eigentlich mehrjährig wären, und neue zu kaufen, sei weder nachhaltig noch finanziell angemessen, erklärt Markus Kammerbauer, stellvertretender Leiter der Stadtgärtnerei.
Deswegen entschied man sich, ein Gewächshaus auf dem Gelände der Burghauser Kläranlage zu errichten. Warum genau auf dem Gelände der Kläranlage wird sich nun der oder die ein oder andere fragen. Die Antwort darauf ist simpel: Hier ist Platz genug für das zwölf mal sechs Meter große Gewächshaus. Zusätzlich wird die Abwärme aus dem Faulturm der Kläranlage genutzt, um die Temperatur im Gewächshaus stetig über 0 Grad zu halten.
25.000 Euro hat das Gewächshaus gekostet. Für die Größe des Gewächshauses war das sogar recht günstig, da man sich für eines aus Luftpolsterfolie entschieden hatte. „Luftpolsterfolie isoliert bestens und lässt auch genügend UV-Strahlung durch. Gleichzeitig kostet es viel weniger, weil das Material günstiger ist und viel einfacher zu installieren ist als beispielswiese Wände aus Glas“, weiß Peter Schweikl, Leiter der Stadtgärtnerei.
Palmen in allen Größen, Zitronen- und Olivenbäumchen oder Lavendelsträucher stehen nun den Winter über in dem neuen Gewächshaus und warten darauf, dass die Temperaturen wieder steigen und die Sonne länger scheint. „Etwa einmal pro Woche kommen wir zur Bewässerung vorbei und kontrollieren die Pflanzen auf Schädlinge. Mehr Pflege brauchen mediterrane Gewächse im Winter nicht“, sagt Kammerbauer.
Wenn es warm genug ist, kommen die Pflanzen wieder in die Orangerie im Garten des Klosters Raitenhaslach, an den Stadtplatz oder zum Bürgerhaus oder für die Sommerbepflanzung in eines der vielen Beete im Stadtgebiet. Wann genau das ist, kann Kammerbauern noch nicht sagen. „Das kommt immer ganz auf die Witterung an. Von Mitte Februar bis Ende April ist alles möglich.“