Partizipatives Kunstprojekt mit Ausstellung, Performance und Workshop „ADRIANA TORRES TOPAGA ∙ MEIN ZU HAUSE WO ICH“, Ausstellungseröffnung
Am kommenden Dienstag, 1.8.2023 startet ein ganz besonderes Kunstprojekt in der Studienkirche St. Josef in Burghausen. Die in Linz lebende und in Kolumbien gebürtige Künstlerin Adriana Torres Topaga setzt sich für zwei Monate gemeinsam mit den BesucherInnen mit dem Thema Konsum intensiv auseinander.
In ihrer Arbeit CACHARREO wirft sie die Frage auf wie wir mit Kram oder Gerümpel in unseren Häusern und Wohnungen umgehen. Im kolumbianischen Sprachgebrauch bedeutet das Wort “Cacharreo” (katscharro) soviel wie Kram oder Gerümpel. Oftmals sind es alte Gegenstände, die repariert werden müssen, beschädigt oder unbrauchbar sind oder nie benutzt wurden, wie zum Beispiel Geschenke, mit denen man sich nicht identifiziert. Das Verb cacharrear bezeichnet die Handlung des experimentellen Reparierens ohne Fachkenntnisse. Man versteht darunter auch das Aufräumen, Umschlichten und “Entstauben” dieser abgestellten Objekte. In Anlehnung an diese Kulturtechnik soll der Titel dieses künstlerischen Werkes CHACHAREO die Dinge aus dem alltäglichen Kontext heben und zur Reflexion über Konsum und dessen Auswirkungen anregen.
Wie soll das gehen?
Adriana Torres Topaga ruft dazu die Bevölkerung auf in ihrem Zuhause ihre „Cacharreos“ zu sammeln und bei ihr in der Studienkirche St. Josef im Zeitraum 1.-3. August zwischen 15 und 19 Uhr abzugeben. Es sollen Objekte sein, die die Bewohner umgeben, die sie aber nicht mehr benutzen, wie z.B. Spielsachen, Sportgeräte, Geschirr kleine Möbel, Elektrogeräte, Kleidung, Krimskrams, der sich angesammelt hat. Einzige Voraussetzung ist, dass sie von einer Person tragbar sein müssen.
Jedes gespendete Objekt wird fotografiert, mit seiner Geschichte erfasst und Bestandteil eines Burghausencacharreos-Archivs.
Bereits am 4. August um 17 Uhr baut die Künstlerin in einer Performance ein Haus aus allen gesammelten Objekten. Danach wird die Ausstellung feierlich um 19 Uhr mit einem Gespräch zwischen Adriana Torres Topaga und der Kuratorin Ines Auerbach eröffnet.
Die Ausstellung als Teil eines Kunstprojekts, das sich in ständiger Veränderung befindet. Die Cacharreos werden immer wieder in andere Kontexte gesetzt, sei es als Teil einer Aktionsskulptur, in einem Workshop und letztendlich wieder beim Finden neuer Besitzerinnen und Besitzer.
Eine weitere Installation in der Ausstellung beschäftigt sich mit den globalen Auswirkungen des Konsums auf Holz-, Energie-, Agrar- und Landressourcen sowie auf die davon betroffene Bevölkerung in Kolumbien.
Mehr zum Ablauf und den Aktionsterminen unter www.kunst.burghausen.de/torres_topaga