Stolen music: The secret treasure of the nazis
In englischer Sprache ohne Untertitel
Das Stadtarchiv Burghausen zeigt den Dokumentarfilm “Stolen music: The secret treasure of the nazis” der französischen Regisseurin Isabelle Gendre. In dem Film geht es um das Klavier von Frédéric Chopin, auf dem er 1838 in der Kartause von Valdemossa, Mallorca, den größten Teil seiner „Préludes“ komponierte. Dieses Klavier gelangte später in den Besitz der jüdisch-polnischen Pianistin und Cembalistin Wanda Landowska (1879-1959), die von Zeitgenossen folgendermaßen beschrieben wird: Wunderkind, Komponistin, Cembalo- und Klavierpädagogin, Musikforscherin, Dozentin, Pionierin der Alten Musik. Wanda Landowska besaß eine große Sammlung seltener und wertvoller historischer Musikinstrumente sowie eine umfangreiche Bibliothek mit Notendrucken und Manuskripten.
Seit 1925 lebte Wanda Landowska in Paris. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen 1940 in Paris floh sie in den unbesetzten Teil Frankreichs. 1941 gelang es ihr, in die USA auszureisen. Ihre wertvolle Sammlung musste sie zurücklassen. Eine Spezialeinheit des „NS-Einsatzstabes Reichsleiter Rosenberg (ERR)“, der“ Sonderstab Musik“, plünderte im September 1940 ihr Anwesen und brachte ihre Sammlung nach Berlin.
Der Dokumentarfilm geht dem Schicksal der Sammlung Wanda Landowskas und hier vor allem dem Klavier Chopins nach. Er zeigt die verschiedenen Stationen, wohin dieses NS-Raubgut gebracht wurde, unter anderem 1943 in das ehemalige Zisterzienserkloster Raitenhaslach. Es ist wenig bekannt, dass das Kloster während des NS Auslagerungsort für Raubkunst, aber auch z.B. für Privatbesitz des NS-Gauleiters München-Oberbayern, Adolf Wagner, war.
Der Dokumentarfilm behandelt in einem größeren Kontext das Thema NS-Raubgut sowie die Rolle der Musik in den NS-Konzentrationslagern. Zu dem Film gibt es eine Einführung in das Thema des NS-Kunstraubs. Seinem Umgang damit heute im Rahmen der Provenienzforschung – der Untersuchung der Herkunft und der Besitzverhältnisse – geht der begleitende Vortrag von Dr. Marlen Topp, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern) nach. Dr. Marlen Topp ist Kunsthistorikerin und hat sich auf Provenienzforschung zur Zeit des NS spezialisiert.
Production : © Thematics Prod