“HERR TEUFELS FAUST” Eurostudio Landgraf | 4. Schauspiel in Burghausen

von Torsten Fischer

nach FAUST I von Johann Wolfgang von Goethe

EURO Studio Landgraf

Mit Dominique Horwitz
Regie: Torsten Fischer

Ausstattung: Herbert Schäfer, Vasilis Triantafillopoulos

Die sagenumwobene Lebensgeschichte des Dr. Johann Faust. In jedem Jahrhundert, in dem der Stoff auf literarischem, darstellerischem, musikalischem und filmischen Wege interpretiert wurde, behielt er seine unveränderte Aktualität.
Die ständige Getriebenheit der modernen Welt, die Beschleunigung, der Zwang der ständigen Selbstoptimierung, mehr Achtsamkeit, mehr Klimaschutz, die Kirche in einer tiefen Krise. Die Figur des Faust wäre im 21. Jahrhundert ebenso unglücklich wie zu seiner eigenen Zeit – eine Kritik an der „Nichtentwicklung“ der Gesellschaft?

Es ist kaum möglich, die Vielzahl an Faust-Bearbeitungen der letzten Jahrhunderte zu erfassen.
Gotthold Ephraim Lessing, Johann Wolfgang von Goethe , Heinrich Heine, Friedrich Dürrenmatt, Theodor Storm und Hermann Hesse Thomas Manns „Doktor Faustus“ habe den Stoff bearbeitet und auch viele Komponisten haben sich des Stoffs angenommen, darunter Ludwig van Beethoven, Franz Liszt, Gustav Mahler, Franz Schubert, Richard Wagner, Hanns Eisler und Alfred Schnittke. Nicht zu vergessen sind die Adaptionen von Musikern wie Hector Berlioz, Robert Schumann, Charles Gounod, Ferruccio Busoni, um nur einige zu nennen.

Die filmische Rezeption ist nicht minder erfolgreich:  Friedrich Wilhelm Murnau produzierte den berühmten Stummfilm FAUST – EINE DEUTSCHE VOLKSSAGE im Jahr 1926. Später folgten die Verfilmung FAUST (1960) von Peter Gorski (Verfilmung der legendären Inszenierung von Gustaf Gründgens am Hamburger Schauspielhaus) sowie FAUST (2011) von Aleksandr Sokurov.

Der Regisseur Torsten Fischer über FAUST:
Dem Gelehrten Heinrich Faust erscheint „das verfluchte Hier und Jetzt“ wertlos. Getrieben von einem unstillbaren Verlangen, möchte er die Grenzen von Lehre und Wissenschaft, ja seines eigenen Ichs und der Welt erweitern, Fantasie und Realität überwinden, Zeit außer Kraft setzen, Geist und Körper in einen Rausch versetzen.
Er geht mit dem Teufel eine Wette ein („Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch!  Du bist so schön! Dann magst du mich in Fesseln schlagen, dann will ich gern zugrunde gehn!“).  Getrieben von Wissensdurst, Vergnügungssucht und unstillbarem Verlangen stürzt er sich in einen teuflischen Hexenritt, eine Reise in menschliche Abgründe. Schneller, weiter, größer, mehr.
Am Ende der Reise in die „kleine Welt“ (Faust 1) sind Fausts minderjährige Geliebte Gretchen und ihr Kind tot, und die Weltformel ist nicht gefunden.
Ruhelos ist der getriebene Faust auch in der Großen Welt unterwegs. Am Ende will er nichts Geringeres, als die Menschheit domestizieren, Land gewinnen und das Meer bezwingen. Hier geht es ums Ganze: Macht und Besitz, Tradition und Vision, Technologie und Natur, Zerstörung und Erneuerung. Um Revolution, Industrialisierung und Kolonisierung, Unterwerfung von Mensch und Landschaft. „Da wagt mein Geist sich selbst zu überfliegen. Hier möcht‘ ich kämpfen, dies möcht‘ ich besiegen.“
Wir reisen in die unendlichen Weiten des Goethe’schen Universums. Von der Natur zur Kultur, von der griechischen Mythologie (es erscheint uns die schöne Helena) in das Mittelalter bis zur Erschaffung eines Menschen im Reagenzglas (Homunculus). Diese Reise geht bis hinein ins Anthropozän, ein neues geologisches Zeitalter, in dem die Menschheit den dominanten geo-physikalischen Einfluss auf das Erdsystem und damit der Mensch die Verantwortung für die Zukunft des Planeten hat, womit wir in unserer Zeit angekommen sind.
Die Welt ist ein unergründlich kosmisches Schauspiel, in dem der Augenblick vergeht und wieder Neues entsteht. Fausts Erlösung ist in der Natur dieser Schöpfung begründet, seine Seele befreit. „Stirb und Werde.“  Und wie im Prolog im Himmel kann jetzt wieder die Sonne aufgehen.

Dominique Horwitz   Faust
Der in Paris geborene Charakterdarsteller fühlt sich trotz seiner über 80 Film- und TV-Produktionen v. a. im Theater zu Hause: 1978 debütierte er im Berliner Cabaret des Westens und wechselte ein Jahr später an das Tübinger Zimmertheater. Seitdem steht er als Gast an den ersten Häusern auf der Bühne. 1983 holte ihn Frank Baumbauer an das Münchner Residenztheater.

Torsten Fischer Regie
Der Regisseur und Autor ist seit 1981 am Theater tätig. Von 1984 bis 1989 war er Regisseur am Theater Bremen, von 1990 – 1995 Oberspielleiter am Kölner Schauspiel und anschließend bis 2002 Kölner Schauspieldirektor. Regiearbeiten für Oper und Schauspiel führten ihn u. a. nach München, Wien, Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, Hannover, Berlin, Straßburg, Zürich, Warschau und New York. Er inszenierte zahlreiche Uraufführungen

STURM – von William Shakespeare, Bearbeitung von Joachim Lux

 

© Gio-Loewe

  • Preis ermäßigt: 7,-
  • Preis Ehrenamt: 7,-
  • Preis Kategorie 1: 25,-
  • Preis Kategorie 2: 20,-
  • Preis Kategorie 3: 16,-
  • Ticketverkauf: Abendkasse, Vorverkauf
  • Vorverkauf Start: ab 16. September 2023

Datum

Samstag 05. Apr .2025

Uhrzeit

20:00 - 22:00

Ortszeit

  • Zeitzone: America/New_York
  • Datum: Samstag 05. Apr .2025
  • Zeit: 14:00 - 16:00

Status/Info

Kulturbus

Standort

Stadtsaal
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Stadtplatz 108, 84489 Burghausen

Veranstalter

Kulturbüro
Telefon
+49 8677 887-156
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