Metaphysik: Gott und seine Philosophen
Dr. phil. Stefan Schmitt
Die Frage nach Gott ist seit alters her zentral. Schon immer entstanden bei der Diskussion der Existenz Gottes oder eines „höchsten Wesens“ Kontroversen. Es ist Metaphysik. Dieser Begriff bezeichnet in der Philosophie und Philosophiegeschichte alle systematischen Weltentwürfe, die sich auf die Erkenntnis der letzten beziehungsweise der ersten Gründe (prima philosophia) beziehen.
Die Metaphysik beansprucht Universalität. Schon für Aristoteles war sie die „Königin der Wissenschaften“: Metaphysisch sind zum Beispiel alle Erkenntnisse, welche die sinnlichen Erfahrungen überschreiten (Transzendenz). Seit der Antike (Parmenides, Heraklit, Platon, Aristoteles, u.a.) fragte man nach dem Ursprung des Seins und der Weltordnung und immer wieder kollidierten Philosophen mit dem Gottesbegriff und der Religion. Die alte Frage von Goethes Dr. Faust, was denn „die Welt im Innersten“ zusammenhält, ist von zentraler Bedeutung für das „Weltbild“ der Menschen. Diese Vortragsreihe im Rahmen des Studiums Generale zeigt die Höhepunkte der spannenden Geschichte um die Frage aller Fragen – der Gottesfrage – von der Antike über die mittelalterliche Scholastik bis hin zu metaphysischen Systemen und Positionen der Neuzeit und frühen Moderne (Kant, Marx, Hegel, Schopenhauer, Nietzsche) auf.