“Präsidentschaftswahlkampf in den USA aus der Sicht deutscher Medien”
Wolfgang Aigner
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Wer in Deutschland Zeitungen liest, Radio hört, online surft oder das Fernsehen verfolgt, bekam in den vergangenen Monaten den Eindruck, dass sich der Kampf ums Weiße Haus in Washington weit überwiegend nur um eine einzige Person drehte: Donald Trump! Warum das so war, und weshalb gleichzeitig die politische Bilanz des noch amtierenden Präsidenten Joe Biden, der den Platz im Oval Office verteidigen will, hierzulande kaum Beachtung fand, das versucht Wolfgang Aigner in seinem Vortrag über die „fremden Freunde“ in den USA zu erklären:
Zum einen geht es den Medien – weltweit übrigens – vor allem um den schillernden, Publicity-süchtigen Ex-Präsidenten, der mit seinen Auftritten im Wahlkampf und vor Gericht spektakuläre Bilder und Statements bot, die jederzeit für Schlagzeilen und Aufmacher Meldungen gut waren. Außerdem bediente Trump sämtliche Vorurteile und auch die Ängste des deutschen Publikums, das sich angesichts seiner vermeintlichen Verrücktheiten und seines erratischen Auftretens bestätigt fühlte. Und das war und ist gut für die Auflage, die Einschaltquoten und die Klicks im Internet. Joe Biden hingegen war schlicht und einfach nur dann schlagzeilenträchtig bzw. medial gut vermarktbar, wenn es um sein Alter und um womöglich daraus resultierende Versprecher oder Stolperer ging. Mit Kamala Harris haben wir eine neue starke Figur, deren Imagekampagne auf allen Medienkanälen mit Hochdruck geführt wird.
Zur Person:
Der Journalist Wolfgang Aigner studierte Geschichte, Germanistik und Politik an der LMU. Er verbrachte über 40 Jahre beim BAyerischen Rundfunk. Bekannt wurde er als Programmchef von Deutschlands erstem Informationsradio „B5 aktuell“ (jetzt „BR24“) und Chefredakteur des Bereiches „Kultur und Gesellschaft“ des Bayern 2. Zu seinen vielen Erfahrungen im In- und Ausland zählt auch seine langjährige Tätigkeit als Korrespondent in den USA.