Studium Regionale: Tone, Lehme und Seekreiden im Alpenvorland
Krüge, Töpfe, Mönch und Nonne, Tone, Lehme und Seekreiden im Alpenvorland.
Dr. Albert Ulbigs Vortrag basiert auf seinem jüngst erschienen, gleichnamigen Aufsatz aus dem Standardwerk “Wetzstein, Erz und Kohle” (hrsg. von Herbert Scholz). Buch wie Vortrag wenden sich an Geologen, Mineralogen, Ingenieure, Chemiker und andere Naturwissenschaftler, die mehr über geschichtliche, wirtschaftsgeschichtliche, baugeschichtliche oder kunsthistorische Zusammenhänge der mineralischen Rohstoffe erfahren wollen. Sie wenden sich aber gleichermaßen auch an Historiker, Kunsthistoriker, Restauratoren, Handwerker, Lehrer, interessierte Schüler und viele andere, die sich über die geologischen und naturwissenschaftlichen Grundlagen unserer Wirtschaft, Rohstoffsicherung, Geschichte oder die Bautätigkeit in Mittelalter und Neuzeit informieren möchten. Wohl durch Zufall entdeckte der Mensch bereits vor über 25 000 Jahren, dass Lehm oder Ton im Feuer hart werden. So entstanden schon in der Altsteinzeit die ersten Tonplastiken, etwa die „Venus“ aus dem mährischen Unterwisternitz. Als vor fast 8000 Jahren die ersten Ackerbauern in das Alpenvorland einwanderten, brachten sie das Handwerk der Töpferei bereits mit. Rohstoffe fanden diese heute „Linienbandkeramiker“ genannten Siedler fast überall. Geht man zum Beispiel im Frühjahr über ein Feld und werden dabei die Schuhe immer schwerer, liegt unter dem Humus sicher ein plastischer, toniger Lehm, der zum Töpfern verwendet werden könnte. Die Ansprüche an keramische Rohstoffe und Lagerstätten haben sich durch die Industrialisierung und zuletzt durch die moderne Anlagentechnik geändert. Viele der früheren kleinen Töpfereien und Ziegeleien sind schon lange geschlossen, nur alte Abbaugruben und manchmal ein Schornstein zeugen noch von diesem früher weit verbreiteten Handwerk. Der Vortrag geht den Fragen nach: Was ist Keramik? Wie hat man Keramik aufbereitet und verarbeitet? Historisches zu Töpfen und Ziegeln wird ebenso erzählt wie die Herkunft der Tone, Lehme und Seekreiden im Alpenvorland.
10,00 EUR (mit Voranmeldung)