Am 24. Dezember des Jahres 1818 erklang das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ zum ersten Mal. In Oberndorf bei Salzburg ließ es der damalige musikkundige Hilfspriester Josef Mohr in der Christmette singen. Die Melodie zu dem Liedtext, den Josef Mohr bereits im Jahr 1816 in Mariapfarr im Lungau verfasst hatte, komponierte Franz Xaver Gruber. Um die erste Darbietung von „Stille Nacht, heilige Nacht“ ranken sich seither viele Legenden und romantische Geschichten.
Im Laufe der Jahre hat das Weihnachtslied von Österreich aus seinen Weg in die Welt gemacht. Wohl in jedem Land weltweit, das christliche Traditionen pflegt, erklingen am 24. Dezember die Klänge von „Stille Nacht, heilige Nacht“.
Die Stille Nacht Gesellschaft in Oberndorf bei Salzburg hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle Umstände und die Verbreitung der authentischen Fassungen des Liedes zu erforschen. Mit ihren Publikationen und den „Blättern der Stille Nacht Gesellschaft“ will sie interessierten Menschen weltweit über den aktuellen Wissensstand zur Entstehung und Verbreitung des Liedes informieren.
Seit dem Jahr 2009 gehört die Stadt Burghausen der Stille Nacht Gesellschaft an. Mit ihrer Mitgliedschaft unterstützt die Stadt die Forschung, Vermittlung und Vernetzung rund um das weltweit bekannteste Weihnachtslied. Seit 2013 wurde Burghausen „Trägergemeinde“ – das bedeutet, dass sie einen höheren Förderbeitrag leistet und sich im Kuratorium der Gesellschaft einbringt. Neben der Stadt Laufen ist Burghausen eine weitere deutsche Gemeinde, die der Stille Nacht Gesellschaft angehört.
Die Mitgliedschaft Burghausens in der Gesellschaft lag durchaus auf der Hand, da ein kleiner Baustein der Entstehungsgeschichte des Liedes in Burghausen zu finden ist. Franz Xaver Gruber, der Komponist von „Stille Nacht, heilige Nacht“, erblickte in Hochburg das Licht der Welt.
Seine musikalische Grundausbildung erhielt er beim Komponisten Georg Hartdobler, der als Stadtpfarrorganist an St. Jakob in Burghausen tätig war.
Im Jahr 2008 hat die Stadt ein Hammerklavier ins Franz Xaver Gruber-Gedächtnishaus vermittelt, auf dem Georg Hartdobler den Komponisten in den Jahren 1805 und 1806 wahrscheinlich unterrichtet hat. Im Jubiläumsjahr 2018 – dem 200. Geburtstag des Liedes – hat Burghausen unter anderem die Stille Nacht-Blätter in der Stadt verteilt. Neben Konzerten in St. Jakob gab es auch Führungen, die sich um den Komponisten Franz Xaver Gruber und die Entstehungsgeschichte von „Stille Nacht, heilige Nacht“ drehten.
Zugleich rief das Burghauser Kulturbüro zum 200. Geburtstag des Weihnachtslieds einen Kompositionswettbewerb ins Leben – „Das Stille-Nacht-Lied in neuem Gewand“. Insgesamt erreichten den künstlerischen Leiter Heinrich Wimmer mehr als 70 Einsendungen. Preisträger waren
- Johann Simon Kreutzpointner, Kirchenmusikreferent der Diözese St. Pölten Niederösterreich
- Luigi Mengoni, Komponist und Organist, Florenz
- Andreas Willscher, Komponist und Organist, Hamburg
Das Jubiläumsjahr schloss die Stadt Burghausen am 25. November 2018, dem Geburtstag von Franz Xaver Gruber, mit einem Preisträgerkonzert ab. Die Werke sind in einem Werk veröffentlicht und auf CD erhältlich.
Kontakt
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