Nahaufnahme von Laternen im Stadtgebiet bei Nacht © Gerhard Nixdorf

Die Stadt Burghausen hat im Rahmen ihres Nachhaltigkeitskonzepts für das Handlungsfeld Klima und Energie 2030 folgenden Leitsatz festgelegt:

„Wir übernehmen Verantwortung für den Klimaschutz und unterstützen Energieeffizienz, Energieeinsparung sowie die Nutzung von erneuerbaren Energien und müssen der Klimakrise mit allen nötigen sowie sinnvollen Schritten und Maßnahmen begegnen.“

Aus dem Leitsatz ergeben sich konkrete Ziele und Visionen, die Burghausen bis zum Jahr 2030 beziehungsweise 2035 umsetzen möchte:

Wir wollen bis zum Jahr 2035 unsere städtischen Liegenschaften energetisch saniert haben und damit entsprechend CO2 einsparen. Bis zum Jahr 2030 sollen möglichst 100 Prozent* der benötigten Energien für Haushalte, Industrie und Gewerbe (ohne Chemieunternehmen) aus erneuerbaren Trägern bereitgestellt und somit mindestens 40 Prozent* CO2 eingespart werden in der Strom- und Wärmeversorgung.

*Konkretisierung nach Erstellung der Treibhausgas-Bilanz

Die Stadt Burghausen und der Bürgerrat Nachhaltigkeit haben vielfältige Maßnahmen herausgearbeitet, die entscheidend zur Umsetzung ihrer Leitziele und ihrer Vision beitragen. Dazu zählen:

  • Grün-Blaue Infrastruktur / Schwammstadt Burghausen
  • Kommunales Energiemanagement (KEMS)
  • Ausbau der städtischen Energieberatung
  • Beleuchtung im Stadtgebiet
  • Solarstadt Burghausen
  • Nachhaltige Wärmeversorgung
  • Einstellung Klimaschutzmanager/in

 

Die Stadt Burghausen ist bereits auf dem Weg, eine grün-blaue Infrastruktur aufzubauen beziehungsweise sich zu einer Schwammstadt zu entwickeln. Für den Vorschlag aus dem Bürgerrat planen das Bau- und Umweltamt schon seit einiger Zeit entsprechende Maßnahmen.

Darüber hinaus arbeitet das Tiefbauamt an einem Maßnahmenplan für Starkregenereignisse. Städtische Bauvorhaben mit Gründach und Photovoltaikanlagen sowie die Veranstaltung eines Gründachforums stehen ebenfalls auf der Agenda der Stadt für das Handlungsfeld Klima und Energie. Als Vorbildprojekt der Stadt Burghausen für eine grün-blaue Infrastruktur soll möglicherweise eine grüne Wand die Taschenbeete am Bürgerhaus ersetzen.

Zahlreiche Aufgaben warten auch auf das städtische Gebäudemanagement. Um das kommunale Energiemanagement zu verbessern, steht unter anderem eine Gebäudebestandsanalyse mit Aussagen zu Sanierungspotenzialen der städtischen Liegenschaften an sowie die Entwicklung eines Energiestandards. Eine Photovoltaik-Dachflächenanalyse für die städtischen Liegenschaften soll Potenziale aufzeigen. Die Burghauser Wohnbaugesellschaft soll ihr Sanierungskonzept umsetzen.

Parallel dazu will die Stadt Burghausen die städtische Energieberatung ausbauen. Dafür führt sie ein Förderprogramm Holzbauweise ein beziehungsweise legt das Förderprogramm Dachbegrünung neu auf. Die Förderhöhe für Schallschutzfenster will die Stadt anpassen. Auf der Liste steht zusätzlich die Entwicklung eines Konzepts, um Stromspeicher und/oder Mini-Solarkraftwerke auf Balkonen zu fördern.

Auf Wunsch des Bürgerrats baut die Stadt Burghausen ihre Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Energie sparen aus. Gemeinsam mit der VHS steht ein Energiespar-Wochenende auf dem Programm. Auch die kommunale Energiekampagne – „Die Energiekarawane“ möchte die Stadt Burghausen durchführen. Die förderfähige Kampagne soll Immobilieneigentümer unterstützen, privaten Gebäudebestand zu sanieren. Dafür kommen Energieberaterinnen und -berater direkt zu den Immobilieneigentümern vor Ort.

Zu den weiteren Zielen im Handlungsfeld Klima und Energie zählt die vollständige Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED-Lampen. Eine Aufgabe, um die sich das Tiefbauamt und die Elektroabteilung kümmert.

Als Solarstadt will Burghausen weiterwachsen. Die Stadt plant deshalb den Ausbau der PV-Anlage Hieringer Feld. Daneben möchte sie auf Dachflächen städtischer Liegenschaften und weiterer Freiflächen zusätzliche PV-Anlagen installieren. Den Stromvertrieb will die Stadt ausbauen und Beteiligungsmöglichkeiten für ihre Bürgerinnen und Bürger schaffen.

Den Ausbau der PV-Anlage Hieringer Feld sowie die Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerinnen und Bürger sind Pläne, die aus dem Bürgerrat stammen.

Groß schreibt Burghausen auch die nachhaltige Wärmeversorgung: Dafür sollen mehr Fernwärmeanschlüsse entstehen und das Burghauser Heizkraftwerk (BHKW) erweitert werden. Auch die Abwärme der lokalen Chemie-Unternehmen will die Stadt für eine nachhaltige Wärmeversorgung nutzen. Burghausen möchte zudem prüfen, ob die Möglichkeit besteht, sich an die Geothermie in Halsbach anzuschließen.

Um all diese Aufgaben und Herausforderungen zu meistern, hat die Stadt die Stelle eines Klimaschutzmanagers geschaffen. Die Position, die es ab dem 1. Januar 2023 gibt, beinhaltet verschiedenste Aufgaben. Die Klimaschutzmanagerin oder der Klimaschutzmanager

  • priorisiert die Maßnahmen und koordiniert die Projekte aus dem kommunalen Energiemanagement.
  • übernimmt die Öffentlichkeitsarbeit Energieberatung.
  • konzeptioniert und baut weitere PV-Anlagen aus.
  • wirkt an der Umsetzung von Mobilitätsprojekten mit.
  • erarbeitet ein Klimaschutzkonzept.

„Wenn ich mir ein Burghausen 2035 vorstelle, dann wird man die Energieversorgung im Stadtbild sehen zum Beispiel mit Photovoltaik auf allen Dächern und noch mehr Grün, das fände ich gut.“

Ruth Schweitzer, Bürgerrätin